Die astronomische Vorschau

für Januar 2003-

Plus top-events im neuen Jahr!

Hier geht's direkt zu den Beobachtungen und Erlebnisberichten Januar 2003


Alle Angaben sind für den Beobachtungs-Ort Eppelborn-Hirschberg berechnet.


Durch die Entdeckung eines neuen Kometen von den japanischen Amateurastronomen Tetuo Kudo und Shigehisa Fujikawa beginnt das neue Jahr sehr vielversprechend. Das Objekt hat die offizielle Bezeichnung C/2002 X5 und wurde am 14. Dezember 2002 im Sternbild Herkules gefunden. Lag die Helligkeit zum Entdeckungszeitpunkt noch bei 7.8mag, so wird bis Ende Januar mit Werten von immerhin 2.6 mag gerechnet.

Damit erreicht Kudo-Fujikawa vermutlich vergleichbare Werte wie Ikeya-Zhang, der im April/Mai im größten Glanz erstrahlte und verhältnismäßig einfach zu beobachten war. Die Sichtbedingungen sind aber in unseren Breiten nicht günstig, weil der Komet sich bis Mitte Januar dem Nordosthorizont nähert. Er kann in den Morgenstunden bis zum Einbruch der Dämmerung im Sternbild Herkules beobachtet werden. Der Komet wird dann Ende Februar wieder am Abendhimmel mit einer geschätzten Helligkeit von 5mag erscheinen. Die möglicherweise beste Beobachtungszeit ist in den ersten Januartagen, jeweils vor Beginn der Dämmerung.

Der Verlauf von Komet C/2002X5 vom 16.12.02 bis 05.01.2003. Zeitpunkt 05.40 Uhr MEZ Eppelborn

 

Mondlauf:

Im Januar gibt es ähnliche Konstellationen des Mondes mit hellen Planeten wie auch im Dezember. Am 15.01. ergibt sich eine recht enge Begegnung mit Saturn. Dieses meeting kann ab etwa 18.00 Uhr in östlicher Richtung beobachtet werden, während der zunehmende Mondglobus zu 92% beleuchtet ist. Vollmondposition ist am 18. Januar erreicht.

Den geringsten Abstand zu Jupiter von 4° Distanz erreicht der quasi noch volle Mond am 19. Januar 2002. Nach Mondaufgang um 18.10 Uhr MEZ steigt Jupiter fast parallel über den Horizont. Der dicke Mond ist bis 97% beleuchtet. Am Monatsende ist am Morgen des 27.01. Gelegenheit für ein schönes Gruppenfoto: Der zu 29% beleuchtete Mond steht nahe bei Mars; etwas weiter südöstlich findet sich Venus. Für Bilder sollte man die Zeit nach 6 Uhr MEZ abwarten, um ein wenig das Blau der Morgendämmerung einzufangen.

Merkur:

Mithilfe eines Fernglases kann der sonnennahe Flinke ab dem 25.01. in der Morgendämmerung gefunden werden. Besonders lange wird das aber nicht gelingen. Nach 7.00 Uhr erhebt er sich über den Horizont und wird bald in den Sonnenstrahlen verschwinden, nicht viel länger als 15 -20 Minuten wird die Sichtung möglich sein.

Merkur bildet mit der Venus und Mars in etwa eine Linie am Morgenhorizont, und das wird bis etwa zum 20. Februar so bleiben.

Venus :

Sie ist der strahlende Morgenstern und ist stets am Südosthorizont zu sehen. Am 11. Januar erreicht sie ihren größten Abstand von der Sonne, und zwar mit 46°58'. Das Venusscheibchen erscheint zur Hälfte im Teleskop beleuchtet, was auch als Dichotomie bezeichnet wird. Im Laufe des Monats büßt der innere Nachbarplanet der Erde etwa 1 Stunde Sichtbarkeit ein, da die Dämmerung immer früher einsetzt. Besuch vom Mond gibt's, wie erwähnt, in den Tagen um den 27. Januar.

Mars :

Der rote Planet durchläuft die Sternbilder Waage und wechselt am 21.01. in den Skorpion. Am 28.01. findet sich der abnehmende Mond zwischen Venus und Mars, was sicher einen Blick (und auch ein Bild!) wert ist. Ein Fernrohrobjekt ist der rote Nachbar mit maximaler Januar-Helligkeit von 1.3mag noch nicht, seinen großen Auftritt feiert der Planet erst im August 2003.

Jupiter:

Der dicke Gasplanet mit seiner dominanten Helligkeit von -2.6mag mausert sich zum Objekt der ganzen Nacht. Um 19.41 Uhr MESZ geht er in Eppelborn am Abend des Neujahrstag auf, am Monatsletzten ist es um 17.23 MEZ. Anfang Februar ist Oppositionszeit, er steht der Sonne am Himmel gegenüber und ist in bester Beobachtungsposition.

SATURN BEIM KREBSNEBEL:

Der geringte Nachbar von Jupiter bewegt sich durch den Stier und nähert sich am 04.01. dem Krebsnebel. Gerade mal eine Bogenminute zieht Saturn nördlich an M1 vorbei. Das ist eine spannende Beobachtung, die man sehr gut im Teleskop verfolgen kann. Die eigentliche Passage liegt jedoch bereits in der Dämmerungszeit. Eine nächtliche Beobachtungstour lohnt also wirklich.

Der Planet ist nahezu die ganze Nacht zu sehen, zum Monatsbeginn geht er erst um 7.23 unter, am Monatsende schon um 05.17 Uhr MEZ. Das Ringsystem ist mit 27° weit geöffnet, wir blicken auf die Südseite der Ringe.

 

DIE NEPTUN-ECLIPSE:

Eine Finsternis der unsichtbaren Art ereignet sich am 30. Januar. Um 17.21 Uhr MEZ verschwindet Neptun hinter der Sonne. Der blaue Gasplanet befindet sich fast perfekt in der Ekliptikebene.

Erst im August d.J. geht Neptun durch seinen absteigenden Knoten und kreuzt sozusagen die Erdbahnebene von Nord nach Süd.

 

Allen Beobachtern wünsche ich, wie immer, very clear skies!


Das spannende astronomische Jahr 2003-

das Jahr der Wunder und Sensationen!

Was erwartet uns?


Insofern es das Wetter zulässt, können sich die Freunde des Rotlicht-Milieus auf zahlreiche, echte Highlights freuen. Selten bringt ein Jahr so viele absehbare Ereignisse, auf die man sich in aller Ruhe vorbereiten kann. Fast alle events kann man von Deutschland aus sehen, außer die totale Sonnenfinsternis am 23./24. November. Sie spielt sich in der Antarktis ab.

Für einige Ereignisse lohnt sich, um den deutschen Wolken zu entgehen, durchaus ein Kurztrip per Billigflieger nach Süden.

Unabsehbar und fantastisch ist schon jetzt das Auftreten von C/2002 X5, dem Kometen, den ich weiter oben auf dieser Seite beschrieben habe. Richtig stressig wird's im Mai 2003, der gleich 3 Überraschungen auf einmal bringt.

Und das sind die Sahnestückchen im Jahr 2003 :

Der Merkurtransit am 7. Mai

Totale Mondfinsternis am 16. Mai 

Ringförmige Sonnenfinsternis am 31. Mai  (Autoreise durch Island bereits gebucht)

Mars so hell und nah wie selten am 28. August

Totale Mondfinsternis am 8./9. November 

Totale Sonnenfinsternis am 23./24. November

 

Zu allen diesen Ereignissen sind Hintergründe, bzw. wo bereits Vergangenheit, Erlebnisberichte abrufbar.


   

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