Beobachtungs- und
Erlebnisberichte März 2004
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Beobachtungsbericht 4 vom 28+29. März 2004 - Tag- und Abendsessions
Beo-Ort: Eppelborn, zuhause
Beo-Zeit: 28.03.2004, von 14.30 Uhr MESZ - 22.00 Uhr MESZ
Aufnahme-Technik: Philips ToUCam fokal an Russentonne 4" Maksutov
Wetter: leichter Wind, Tagestemp. 8°C, völlig unbewölkter Himmel, Seeing tagsüber sehr schlecht, abends allenfalls mäßig.
An diesem wunderbar klaren Tag ist endlich wieder Gelegenheit, die Russentonne ein wenig mit der ToU-Webcam an der Sonne auszutesten. Das alles sind Vorbereitungen für den Venustransit, den ich nun wohl aus - nennen wir es einmal Sicherheitsgründen - nur digital fotografieren werde. Ich denke mit Schrecken an den im Cewe-Color-Labor in Worms vertauschten Diafilm vom Merkurtransit am 7. Mai 2003.
Also den Laptop nebst Teleskop und EQ2-Montierung mit RA-Motor und Berlebach-Holzstativ in den Garten geschleppt. Die Ausrichtung nach Norden habe ich hier schon oft praktiziert und bin ziemlich sicher, dass die Montierung einigermaßen auf den Himmelspol zielt. Ein einfacher Billigkompass ist Hilfe genug. Das Stativ ist im Blei, der Sonnenfilter auf der Tonne und das Laptop im Aufnahmemodus. Doch erst mal auf der Sonne Spazierengucken. Es ist nicht viel los, nur zwei kleinere Fleckengruppen am Sonnenrand. Also gut, erst mal ein paar kurze Avi's mit der Webcam erzeugt:
Für eine vergrößerte Ansicht auf das Bild klicken:
Aufnahmeobjekt: Sonne Aufnahmezeitpunkt: 28.03.04, 16:50 MESZ, Philips ToUCam + Intes Barlow 2,5 fokal an Russentonne 4" Maksutov Bildüberlagerung mit Registax ohne Bearbeitung, 209 von 1048 Einzelbildern Ergebnis mit Adobe PS automatisch vergrößert, Tonwertkorrektur, Gradation und unscharfe Maske verwendet, Bild wieder verkleinert auf 640x480 Punkte. |
Nun ist es Zeit für ein Experiment. Die Sonne steht mittig im Brennpunkt der Russentonne. Ich habe die Koordinaten der Sonne aus Cybersky abgelesen. Diese Werte stelle ich nun an der RA- und DEC-Achse der EQ2-Montierung ein. Diese Achsenjustierung gilt im allgemeinen nur als Schätzeisen und äußerst unzuverlässig. Ich will versuchen, die Venus am Taghimmel zu finden. Der tiefblaue Himmel schreit geradezu danach! Also stoppe ich die Motorsteuerung, öffne die RA- und DEC-Klemmen der Monti und stelle einfach die Koordinaten der Venus für 15:00 Uhr ein.
Als ich durch das Okular blicke, trifft mich fast der Schlag. Da steht tatsächlich eine klar erkennbare und strahlende Venus am Rande des 25-mm-Okulars! Faszinierend. Und somit ist mir meine erste "koordinierte" Planetenjagd mitten am Taghimmel gelungen. Sofort nehme ich sie näher unter die Lupe und bin von dem deutlichen Kontrast angenehm überrascht. Als wäre sie unübersehbar, steht sie vor ungewohnt blauem Hintergrund in ihrer heutigen Dichotomie (Halbphase) vor mir. Einfach toll. Das Seeing ist absolut mies, das Venusscheibchen flackert teils recht heftig und unruhiger, als das am Abend- oder Nachthimmel sonst der Fall ist.
In Momenten klarer Luft ist das Betrachten der Venus mit höherer Vergrößerung eine wahre Pracht. Mit dem Fernglas (10x50) schaue ich parallel zum Teleskop in den blauen Taghimmel. Und tatsächlich, da ist sie ganz klar auch im Bino zu erspähen. Eigentlich sehr einfach, man muss nur wissen wo sie steht. In diesem Zusammenhang fällt mir der 21. Mai 04 ein, an dem der Mond am Taghimmel die Venus bedeckt. Und wenn ich jetzt die Venus vor mir sehe, glaube ich nicht mehr, dass dieses Ereignis fototechnisch besonders schwierig ist. Da verfliegt der letzte Zweifel.
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Aufnahmeobjekt: Venus am Taghimmel Aufnahmezeitpunkt: 28.03.04, 17:46MESZ, Philips ToUCam + Intes Barlow 2,5 fokal Russentonne 4" Maksutov Bildüberlagerung mit Registax ohne Bearbeitung, 706 von 2018 Einzelbildern Ergebnis mit Adobe PS 5 automatisch vergrößert, Tonwertkorrektur, Gradation und unscharfe Maske verwendet, Bild wieder verkleinert auf 640x480 Punkte. |
Es gelingt mir zwar nicht, die Venus mit dem bloßen Auge am Himmel zu finden, doch es ist eine schöne Bestätigung, dass auch die Einteilung der Montierung einigermaßen präzise arbeiten kann. Nun ja, der Abend kommt und Jupiter zeigt sich hoch am Osthimmel über einem Tannenwald. Für die Programmeinstellungen am Laptop will ich mir für Jupiter besonders viel Zeit nehmen und den Rauschanteil möglichst minimieren. Der Gewinn-Regler des ToUCam-Programmes liegt im ersten Drittel, die Belichtungszeit liegt beim maximalen Wert von 1/250s.
Jupiter steht im TFT des Laptop. Auf geht's mit den Kurzvideos. Von 8 kurzen Sequenzen sind 2 aufgrund des Seeings während der Aufnahmedauer besonders gut gelungen. Ich erwische zwar eine relativ langweilige Seite von Jupiter, der GRF wandert gerade vom linken Planetenrand auf die Tagseite.
Überlagerte Rohbilder Jupiter Aufnahmezeitpunkt: 28.03.04, 22:19 MESZ, Philips ToUCam + Intes Barlow 2,5 fokal Russentonne 4" Maksutov 1/25s, 10fps Bildüberlagerung mit Registax ohne Bearbeitung, 456/1381 Einzelbildern Dies ist das mit Registax überlagerte, aber noch unbearbeitete Summenbild. Siehe unten. |
Überlagerte Rohbilder Jupiter Aufnahmezeitpunkt: 28.03.04, 22:22 MESZ, Philips ToUCam + Intes Barlow 2,5 fokal Russentonne 4" Maksutov 1/25s, 10fps Bildüberlagerung mit Registax ohne Bearbeitung, 282/1807 Einzelbildern Dies ist das mit Registax überlagerte, aber noch unbearbeitete Summenbild. Siehe unten. |
Aufnahmeobjekt: Jupiter Aufnahmezeitpunkt: 28.03.04, 22:19 MESZ, Philips ToUCam + Intes Barlow 2,5 fokal Russentonne 4" Maksutov 1/25s, 10fps Bildüberlagerung mit Registax ohne Bearbeitung, 456/1381 Einzelbildern Ergebnis mit Adobe PS 5 automatisch vergrößert, Tonwertkorrektur, Gradation, Farbton und unscharfe Maske verwendet, Bild wieder verkleinert auf 640x480 Punkte. |
Aufnahmeobjekt: Jupiter Aufnahmezeitpunkt: 28.03.04, 22:22 MESZ, Philips ToUCam + Intes Barlow 2,5 fokal Russentonne 4" Maksutov 1/25s, 10fps Bildüberlagerung mit Registax ohne Bearbeitung, 282/1807 Einzelbildern Ergebnis mit Adobe PS 5 automatisch vergrößert, Tonwertkorrektur, Gradation, Farbton und unscharfe Maske verwendet, Bild wieder verkleinert auf 640x480 Punkte. |
Mit diesem Ergebnis hätte ich jedoch nach der Bildbearbeitung mit Adobe Photoshop 5 nicht gerechnet. Auf dem rechten Foto sieht man gerade noch, wie der GRF sich in's Blickfeld dreht.
Hier ein Saturn vom Folgeabend
Aufnahmeobjekt: Saturn Aufnahmezeitpunkt: 29.03.04, 22:43 MESZ, Philips ToUCam + Intes Barlow 2,5 fokal Russentonne 4" Maksutov 1/25s, 10fps Bildüberlagerung mit Registax ohne Bearbeitung, 450/2020 Einzelbildern Ergebnis mit Adobe PS 5 automatisch vergrößert, Tonwertkorrektur, Gradation, Farbton und unscharfe Maske verwendet, Bild wieder verkleinert auf 640x480 Punkte.
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Beobachtungsbericht 3 vom 24. März 2004 - Planetensession am Abend
Beo-Ort: Eppelborn, zuhause
Beo-Zeit: 24.03.2004, von 18.45 Uhr MEZ - 20.00 Uhr MEZ
Aufnahme-Technik: Olympus Digitalkamera C3020, teilw. mit 1,5fach Telekonverter
Wetter: hohe Luftfeuchte, Temp. 4°C, leichter Wind, Seeing mäßig, Durchsicht 3/5
Heute Abend steht eine sehenswerte Passage des Mondes bei Venus auf der Beobachtungs- Speisekarte. Außerdem will ich versuchen, Merkur am Westhimmel aufzufinden. Überraschenderweise klart der Himmel nach einem wolkenverhangenen Tag auf und gibt den Himmel auf die heutige Planetenparade frei. Natürlich zeigen sich Venus und die wundervolle Mondsichel zuerst hoch am Himmel. Im Osten kann sich als nächstes Jupiter gegen den Dunst durchsetzen, der den Himmelskörpern heute Abend einen leichten Farbsaum gibt.
Zunächst kann ich ihn nicht finden, aber dann kann sich Merkur zwischen 2 kleinen Schleierwolken-Bänken am Horizont behaupten. Sehr schön! Da steht er am Rande einer kleinen Tannengruppe. Nun fällt mir auch Mars auf, der sich in 2° Distanz an den Pleijaden vorbeimogelt. Auch Venus wird den Pleijaden bald einen direkten Besuch abstatten. Saturn hat seine Kulmination schon hinter sich und steht hoch über mir.
Und hier ein paar Eindrücke dieses ruhigen Abends:
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Beobachtungsbericht 2 vom 08. März 2004 - Digitaln8 mit der Webcam.
Beo-Ort: Eppelborn, zuhause
Beo-Zeit: 08.03.2004, von 22.30 Uhr MEZ
Beo-Technik: Russentonne 100/1000+Philips ToUCam 740+IR-Cut+Contrast-Booster+2,5xIntes-Barlowlinse, zusätzlich Olympus Digitalkamera C3020 in Okularprojektion mit 25+20mm Okular
Wetter: Völlig unbewölkter Himmel, hohe Luftfeuchte, Temp. -2°C, windstill, 95% beleuchteter Mond stört, Seeing schlecht 4-5/10, Störungsquelle möglich durch Schornsteine in 50 Meter Distanz.
Nachdem mich der Gasheizer zum Aufwärmen nach wenigen Minuten Brenndauer im Stich lässt, ist jede Hoffnung auf warme Hände gestorben. Das Gas ist verbraucht! Und das bei -2°. Hach ja. Egal, die Beo-Ziele dieser Nacht sind planmäßig der zu 95% belechtete, abnehmende Mond und Jupiter.
Hier zunächst die Fotos mit der Olympus C 3020 und dem 25 und 20 mm-Okular:
Für eine Vergrößerung auf die Bilder klicken:
Mond mit Olympus C3020+25mm in Okularprojektion durch die Russentonne 5 Einzelbilder mit Registax überlagert und minimale unscharfe Maske |
Mond mit Olympus C3020+20mm Okular in Okularadapter durch die Russentonne, Einzelbild mit Adobe PS5 unscharf maskiert. |
Fotos mit der Philips ToUCam 740 fokal+IR-Cut+Contrastbooster+2x-Barlow:
Jupiter 08.03.2004, 23.30Uhr, ca. 250 von 450 Bildern via RegiStax, Nachbearbeitung in Adobe PS5. |
Jupiter 08.03.2004, 23.40Uhr, ca. 300 von 450 Bildern via RegiStax, Nachbearbeitung in Adobe PS5. |
Jupiter 08.03.2004, 23.45Uhr, ca. 300 von 450 Bildern via RegiStax, Nachbearbeitung in Adobe PS5. |
Beobachtungsbericht 1 vom 03. März 2004 - Sonnentest, Luna & Jupiter im Visier!
Beo-Ort: Eppelborn, zuhause
Beo-Zeit: 03.03.2004, von 15.30 Uhr MEZ mit Unterbrechungen bis 23.30 Uhr.
Beo-Technik: Russentonne 100/1000+Philips ToUCam 740+IR-Cut+Contrast-Booster+2,5xIntes-Barlowlinse, zusätzlich Olympus Digitalkamera C3020 in Okularprojektion mit 25+20mm Okular
Wetter: zunächst klarer Himmel, später Durchzug von Schleierwolken, hohe Luftfeuchte, Temp. -4°C, leichter Wind, 95% beleuchteter Mond stört, Seeing schlecht 4-5/10,
Das Wetter ist zumindest heute der Meinung, etwas frühlingshaft zu wirken. Das gilt zwar nicht für die Temperaturen, aber man freut sich ja schon auf einen einigermaßen klaren Himmel. Heute stehen einige Tests mit der Philips ToU-Webcam an. Außerdem will ich die 25- und 20mm-Okulare zusammen mit der Olympus C3020 genauer testen. This is what happened.
Alles beginnt am Nachmittag mit Aufnahmen der Sonne. Der Teleskopstandort jedoch ist für diese Richtung ungünstig, und so gelingt mir nur diese Ausschnittvergrößerung:
Olympus C3020 mit 25mm Okular und Russentonne 100/1000, Ausschnittvergrößerung mit digitalem Zoom bis Maximum, Einzelfoto mit Nachbearbeitung in Adobe PS5 Aufnahmezeitpunkt 17:32 |
Für eine Vergrößerung auf das Bild klicken:
Mond zunehmend und zu 90% beleuchtet, Olympus C3020 mit 25mm Okular an Russentonne 100/1000, ohne jegliches Zoom, Einzelfoto, unscharf maskiert mit Adobe PS5 |
Das linke Foto ist aus Einzelbildern mit der Olympus C3020 entstanden,
rechts ist Jupiter mit der Philips ToUCam als Videosequenz aufgenommen.
Nicht zu vergessen, dass der 03. März, also der Aufnahmezeitpunkt, einen
Tag vor der Oppositionsstellung in 2004 liegt.
Olympus C3020 mit 20mm+Barlow2,5x an Russentonne 100/1000, Summenbild aus 11 Einzelaufnahmen in Giotto addiert, Bearbeitung mit Adobe PS5 Jupiter 03.03.04, von 23:00 bis 23:08 |
Philips ToUCam+IR-Cut+Contrastbooster fokal an Russentonne 100/1000, 400 von 500 Bildern, mit Registax überlagert, Bearbeitung mit Adobe PS5, Jupiter 03.03.04, gegen 22.45 Uhr
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