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Isabel's Fairytale Castle

 

Status: Unbewohnte Schlossanlage

 

 Verfremdung 4/5 Vandalismus 3/5 Zerfall 4/5 Motive und Detailfülle 5/5 Risiken und Nebenwirkungen 0/5 Spannung 5/5 Gesamterlebnis 5/5

Meine Erlebnis-Bewertung :1= Zustand überhaupt nicht ausgeprägt, 5= Zustand ausgesprochen ausgeprägt


Der Stoff aus dem die Träume sind

Ob Isabel in ihrem Märchenschloss glücklich aufwachsen konnte, das kann ich nur vermuten. Tatsache ist, dass ihre Eltern wohl das beste Ambiente schufen, damit es ihr einmal gut ging.

Diese extrem abgelegene Anlage war in Anbetracht der Unzahl an Motiven, schon quantitativ ein absolutes Extrem. Eine Unmenge Details an antiker Einrichtung war hier zu bewundern. Der Urzustand der vielen, großen Räume zeigte den Prunk und Reichtum einer wohlhabenden Generation, die sich mit diesem Sitz ein bleibendes Denkmal schufen. Es überstieg jegliche Vorstellung, dass diese Fundgrube an Hinterlassenschaften im Grunde keinen Besitzer mehr hat. Es war nahezu ausgeschlossen, einen Ort zu finden, der einen ähnlichen Fundus an Fotomotiven dieser Art bieten konnte. Nein, das war nicht das übliche an begrenzten Motiven - hier war kein Ende absehbar!

Nicht mehr zu überbieten

 Speisesäle, Konferenzzimmer, großzügige Masterräume, zu jedem Schlafzimmer mindestens ein eigenes WC-Zimmer oder Bad und eine Großzahl Kinderzimmer ließen wie so oft, viele Fragen offen. Vermutlich hatte ich nicht einmal alle Zimmer gesehen; zu überwältigend waren die Eindrücke dieser grandiosen Zeitkapsel. Eingerichtet wurde einst einmal mit einem Auge für jedes Detail z.B. fand ich zu den Seidentapeten farblich abgestimmte Übergardienen in den Schlafzimmern. Eine weit über 100 Jahre alte Familientradition der Upper-Class hatte vor einigen Jahren ihr Ende gefunden, noch wenige Jahre zuvor gab es eine letzte Teilnutzung der Residenz.

7 Türme umragten das nach einem bestimmten Baustil gestaltete Schloss, dass nun seinem Verfall entgegen ging. Der Zugang wurde bestens überwacht. Neben dem mondänen Prunk des vorletzten Jahrhunderts fand sich aber auch Zerstörung und Vandalismus in einem Teil der vielen Zimmer, leider ausgerechnet auch auf der Etage mit den zahlreichen Kinderzimmern. Der nasse Zerfall hielt besonders in der obersten Etage Einzug. Im Dachbereich hatte sich eine 40 cm dicke Schicht aus trockenem Taubenkot angesammelt. Dieser Teilbereich dürfte wahrscheinlich für Jahrzehnte nicht betreten worden sein. Jede Etage barg eine eigene Welt für sich. Abgesehen davon wäre jeder einzelne Raum für sich eine Reise wert gewesen. Briefe, Korrespondenz und Notizen füllten neben dem stattlichen Buchbestand ganze Antik-Schränke. Sogar eine hauseigene Bibliothek lud zum Schmökern ein und versprühte noch heute einen Charme von Gemütlichkeit. Das noch frisch gespülte Porzellan im Geschirrspüler ließ eher auf eine vorübergehende Abwesenheit deuten, als auf jahrelangen Leerstand.

Ein Ort, den ich mit vielen Gedanken verließ. Und was wurde aus den Kindern, die hier einmal aufwuchsen? Ich hätte was dafür gegeben, einmal selbst mit Isabel gesprochen zu haben.

 

Angewandte Foto-Technik: Einzelaufnahmen sowie HDR mit eigens entwickelter Weichzeichner-Technik.

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