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  DIE MACHT DES BERGES - EIN TAGESABENTEUER ÜBER FROST & FINSTERNIS

Die partielle Sonnenfinsternis vom Dienstag, 04. Januar 2011

PSE 1/4 2011-01-04 

SAROS 151 (14/72)

 


 

Flinke Fakten: P1=06:40:11 UT, Finsternis- Magnitude 0.8576, P4=11:00:53 UT

Zeitpunkt der maximalen Verfinsterung: 08:50:34 UT (nördliches Schweden)

Sichtbar in fast ganz Europa, Nord- u. Zentralafrika, arabische Halbinsel, westl. Indien

Grafik erstellt mit Cybersky von Heinz Scsibrany


 

Beobachtung der partiellen Sonnenfinsternis in Frankreich,

"Grand Ballon" (Großer Belchen), Vogesen

N 47°54'1602" + E 7°06'11", 1332m

 

 

 

Unsere ungefähre Route vom Saarland in die Vogesen (Grand Ballon/Elsass)

 

 

 

Die Macht des Berges - ein Tages-Abenteuer über Frost und Finsternis

 

hier klicken für das Panorama in 3426x600 Pixel (1 MB-Version)

 

Einen Tag nach der partiellen Sonnenfinsternis bin ich mir ganz sicher. "Non, rien de rien, Non, Je ne regrette rien" heißt es in einem französischen Chanson von Edith Piaf. Nein, ich bedauere auf keinen Fall die Entscheidung, für dieses astronomische Highlight gleich zu Jahresbeginn die Fahrstrecke von 300 km oneway in die Vogesen auf mich genommen zu haben. Denn in meiner saarländischen Heimat bestand keine Chance auf einen einzigen Blick zur schwarzen Sonne, weil Hochnebel vielerorts die Sicht verhinderte. Mein Plan, die Finsternis in einer Zone mit günstigeren Sichtchancen als zuhause zu sehen, ging auf. Und das kam so...

 

Nachdem die vorausgegangene Mondfinsternis am 21.12.2010 bereits völlig unsichtbar für mich über den Regenwolken stattfand, wollte ich für die Sofi am 4. Janur mehr Sicherheit. Bereits in der Wetter-Frühprognose am 31.12.2010 zeichnete sich ein positiver Trend für den süddeutschen Raum inkl. dem nordöstlichen Frankreich in Lothringen/Elsass. Aufgrund eines Tipps von Manfred Haberstroh entschieden wir uns, die Sofi gemeinsam auf dem Grand Ballon nahe Gebweiler (frz. Guebwiller), besser bekannt als Großer Belchen in den Vogesen, zu beobachten. Die Prognose auf wetteronline und weather-underground zeigte in den ersten Januartagen, dass wir in unserer saarländischen Heimat wahrscheinlich nichts zu sehen bekommen.

 

Am 3. Januar zeichnete sich dann eine kritische Wetterlage ab, die für fast ganz Deutschland nicht besonders gut aussah. Demnach konnten entweder Hochnebel, Schnee und hier und da eine Wolkenlücke erwartet werden. Südlich von Karlsruhe bis zum Freiburger Raum und auch in Richtung Alpenvorland konnte mit größeren Wolkenlücken gerechnet werden. Für den Grand Ballon wurde zur Morgendämmerungszeit ein Sonne-Wolken-Mix prognostiziert.

 

Ich beratschlagte mich telefonisch mehrfach mit Stephan Heinsius aus Dreieich (hier sein lesenswerter Bericht) über mögliche Ziele. Er entschied sich letztlich für eine Beobachtung auf den Feldberg im Schwarzwald, wo in den Vortagen der Eclipse quasi glasklarer Himmel vorherrschte. Diesem Ziel folgte auch Dirk Ewers (hier sein Bericht + Bilder), der zunächst noch überlegte, ob er dem Grand Ballon oder dem Feldberg den Vorzug geben sollte.

 

Zum 4. Januar hatte ich kein allzu aufwendiges Fotoprogramm vorgesehen. Mein Plan war, die Finsternis mit 2 verschiedenen Brennweiten aufzunehmen. Auf eine Montierung oder Kamerasteuerung wollte ich dieses Mal der Einfachheit halber verzichten. Aufgrund der nur partiellen Finsternis würden sich auch bei schlechten Bedingungen mit ND 3.5 Sonnenfilter kurze Belichtungszeiten realisieren lassen.

 

Im Hinblick auf die zu erwartenden Temperaturen auf 1332m Höhe und der Hinterlassenschaft heftiger Schneefälle der vergangenen Woche sollte der Aufwand kleinstmöglich sein. Ich fragte mich ernsthaft, ob unser Ziel wegen der winterlichen Verhältnisse überhaupt zugänglich sei. Hier gab mir Jörg Schoppmeyer (sein Fotoalbum zu dieser Finsternis) den entscheidenden Tipp und so wusste ich, dass die Zufahrt zum Berg aus südlicher Richtung von Thann möglich war. Die berühmte Vogesenstraße Route des cretes (Le Markstein) war nicht geräumt und deshalb gesperrt.

 

Am Abend des 3. Januar galt es, vor der Abfahrt um 23:30 Uhr noch ein paar Stunden Schlaf zu finden - schließlich lag ein langer Arbeitstag hinter mir. Mit der Wunsch-Fotoausrüstung für die Sonnenfinsternis verließ ich kurz nach 23:30 Uhr das saarländische Eppelborn und fuhr nach Saarbrücken zu Manfred Haberstroh. Auf dem Weg dorthin schneite es leicht bei -4°C. Gemeinsam traten wir dann nach kurzer Routenbesprechung den Weg in Richtung Vogesen an. Zuerst ging es entlang der Mautpflichtigen Autoroute de L'Est bis Richtung Straßbourg. Auf diesem Weg änderte sich die Wetterlage kaum - immerhin fiel kein Niederschlag. Durch die Nachtfahrt ließ sich die Strecke stressfrei fahren, denn es war fast niemand unterwegs. SWR3 meldete die bevorstehende Sonnenfinsternis sogar in ihren stündlichen Nachrichten. Dank des reichweitenstarken Senders auf der Hornisgrinde im Nordschwarzwald war der Radioempfang im Elass auf UKW 98,4 MHz während unserer Fahrt überhaupt kein Problem.

 

Als wir uns Colmar näherten und ich noch immer kein einziges Stück klaren Himmels entdecken konnte, fragte ich mich allmählich, ob unser Vorhaben von Erfolg gekrönt sein würde. Der Weg ging dann vorbei an Gebweiler (frz. Guebwiller), und hinter Cernay erreichten wir schließlich das Städtchen Thann am Fuße des Belchen. Trotz der Info aus dem Internet bzgl. der frei geräumten Straßen waren wir froh, dass ein Hinweisschild zum Grand Ballon schließlich "Ouvert" anzeigte! Somit war der Weg wirklich frei. Wir folgten den Wegweisern und endlich war zu bemerken, wie die sonst übliche Höhe des Geländes von rund 200 Metern rasch um mehrere hundert Meter anstieg. Trotz der Dunkelheit erkannte ich zum Teil die malerische Lage der Häuser in dieser winterlichen Landschaft - doch ebenso den Blick auf eine noch immer geschlossene Wolkendecke. Oh nein!

 

Entlang der Serpentinen zum Gipfel endeten dann auf 500 Metern die bewohnten Gebiete, und die Landschaft wurde zunehmend rauer. Hohe Schneeberge türmten sich am Wegesrand, geschätzt bis zu 50 cm Schneehöhe. Die Temperatur fiel von -5° auf -10°. Streckenweise war die Fahrbahn vereist. Streugut lag massiv verteilt umher. Insgesamt war die Strecke dank der Räumung der Bergstraße sehr gut passierbar.

 

Auf 900 Metern trieben plötzlich Nebelschwaden entlang des Weges und verschlechterten die Sicht. Hier musste die Grenze zum Hochnebel sein - hoffentlich! Kurz darauf war der Nebel wie weggeblasen, und darüber thronte endlich ein dunkler, zum Greifen naher Sternenhimmel! Ich war begeistert. Auf 1334 Metern kamen wir schließlich um 4:45 Uhr an einem Wendeplatz an, wo die Weiterfahrt nicht mehr möglich war. Krasse -12°C zeigte das Thermometer! Wir waren am Cafe-Restaurant La vue des Alpes angekommen, dass tief verschneit vor uns lag. Der Himmel war hier zunächst bis auf einige Zirren größtenteils klar und transparent, besonders im Zenithbereich erkannte ich sofort Teile der Milchtraße. Schon nach wenigen Sekunden huschten etliche flinke Sternschnuppen über den Nachthimmel, die wohl dem Strom der Quadrantiden zuzuordnen waren. Keine Zauberei, sondern die Macht der Nacht.

 

Diese Route wurde von meinem Nokia 2710-Navi-Handy aufgezeichnet (GPS-Datenlogger)

 

Nach einem kurzem Scouting der Umgebung stellte ich erleichtert fest, dass wir den Aufgangspunkt der Sonne im Südosten bei 124° Azimuth problemlos beobachten können, ja - wir mussten noch nicht einmal unseren Parkplatz dazu verlassen. Bei diesen frostigen Temperaturen erfreute es uns besonders, dass es absolut windstill hier oben war.

 

Jetzt blieb uns noch etwas Zeit zum Ausruhen. Die Bewölkung war sehr unterschiedlich. Die tendenziell stärkste Bewölkung zog eindeutig entlang der Ostflanke des Berges vorbei. In der Ferne erkannte ich zahlreiche Flugzeuge im Landeanflug am Horizont. Das konnte nur der Baseler Airport in der Ferne sein. Ebenfalls als "Frühaufsteher" poppte Venus zwischen den doch recht dichten Wolken im Osten hervor. Meine Zuversicht stieg. Der ganze Hochnebel lag deutlich unter uns. Wir gingen zurück in unsere PKW und versuchten, noch ein wenig Schlaf zu finden.

 

Gegen 7:00 Uhr gönnte ich mir ein mitgebrachtes Frühstück im Auto nebst Tee. Venus war durch die angelaufenen und zugefrorenen Scheiben nach wie vor erkennbar. Dicke Wolkenbänder zogen immer wieder durch, doch es blieb windstill. SWR3 gab Beobachtungstipps, und lt. Wetterbericht sollte man sich am besten auf hohe Berge begeben... In der Tat ein guter Rat. Denn die Morgendämmerung ermöglichte einen ersten Blick in die umgebenden Täler. Sie waren vollständig von dichten Wolken verhüllt. Keine Zauberei, sondern die Macht des Berges!

 

Am Osthimmel bildete sich in Richtung der aufgehenden Sonne ein dichtes Wolkenpaket, dass mir jedoch recht durchsichtig erschien. Das diffuse Licht der Morgendämmerung ließ allmählich die winterliche Märchenlandschaft ringsum erkennen. Jetzt war die schönste Zeit des Tages hier oben gekommen. Die Dämmerung zauberte einen malerischen Kontrast der schneeverhangenen Bäume in der blauen Stunde. Manfred und ich beschlossen, die Instrumente erst eine halbe Stunde vor Sonnenaufgang um 08:20 Uhr aufzubauen, damit es keine vereisten Optiken gab.

 

Inzwischen waren etwa 10 weitere Beobachter eingetroffen, die speziell wegen der Sonnenfinsternis kamen. Ich unterhielt mich mit einigen Besuchern und sie zeigten sich überrascht, welch' weiten Weg wir hinter uns gebracht haben.

 

Dann war es Zeit, die Ausrüstung aufzubauen. Ich hatte die Canon EOS 350d + MTO 500, sowie die EOS 400d + Sigma 70-300mm und eine Sony Hi8-Videokamera im Einsatz. Die beißende Kälte machte das Zusammenbauen der Technik nicht gerade zu einem Vergnügen. Kältebedingt war die Scharfstellung des russischen MTO 500 recht schwergängig und langsam. Als um 7:56 Uhr der erste Kontakt stattfand, stand die Sonne noch 4° unter dem Horizont. Zwar war der Himmel jetzt fast überall weitgehend klar, doch ein Wolkenteppich verblieb bis in ca. 15° Höhe in südöstlicher Richtung und wurde immer dichter. Venus stand bereits hoch über all diesem Gewölk und strahlte ähnlich einem Scheinwerfer.

 

Der Südost-Himmel um 07:56 für den Sonnenaufgangspunkt Azimuth 124,1°:Genau dort ist das dickste Wolkenband!

 

Als es dann um 08:21 Uhr Zeit für den Sonnenaufgang war, hielten Manfred und ich uns bereit, wer als erstes die Spitze der Sonnensichel entdecken würde. Doch es kam nicht zu einer Entdeckung: Die Wolkenbank war im Südosten dichter als vermutet und wir bekamen erst mal nichts zu sehen. Mein Ziel, eine aufgehende Sichelsonne zu erleben, musste heute ein Wunsch bleiben. Ausgerechnet ca. 10° weiter östlich war der Himmel klarer und ich befürchtete, einfach nur zu weit südlich stehen? War der Große Belchen etwa der falsche Platz? Nach 10 weiteren Minuten änderte sich nichts, die Auslöser unserer Kameras blieben stumm. Dann telefonierte ich mit Stephan Heinsius, der mit Dirk Ewers auf dem Feldberg im Schwarzwald beobachtete. Hier gab es ebenfalls noch nichts zu sehen. Und kurz darauf erfuhr ich aus der 300 km entfernten Heimat, dass es im Saarland nichts zu sehen gab. Kurz darauf meldete sich Wolfgang Ott aus Stuttgart, der bereits Sicht zur verfinsterten Sonne hatte.

 

Aufnahmezeitpunkt 08:20:54 bei Az. 124,1°. Der Aufnahmezeitpunkt war exakt der Zeitpunkt des Sonnenaufgangs

 für unseren Platz. Jedoch konnten wir wegen der Bergkette in der Ferne nicht von einem Nullhorizont ausgehen.

 

Aufnahmezeitpunkt 08:25:59 bei Az. 124,1°. Die Sonne muss definitiv über dem Horizont stehen.

Visuell hatten wir annehmen können, dass die Sonne sich gegen das Wolkenband beweisen kann.

Doch es war dichter als vermutet.

 

 

Während dieses Telefonates deutete sich an, dass sich die Sonne nun endlich durchsetzen kann. Die allererste Sichtung der Sonnensichel gelang uns um 08:57. Dann besserten sich die Beobachtungsbedingungen allmählich mit jeder weiteren Minute. Nur gelegentlich blockierten dichtere Streifen die Sonne vollständig.

Ich machte zunächst Aufnahmen mit 800mm. Die dichte Wolkensuppe hielt mich zunächst davon ab, eine noch größere Brennweite zu verwenden. Meine letzte Sofi- Beobachtung lag nun schon über 3 Jahre zurück, und obwohl es nur tief partiell werden würde, war die Freude groß. Keine Zauberei, sondern die Macht der Finsternis.

 

 

Aufnahme um 09:14:13 MEZ: Das Maximum der Finsternis ist gerade

um 2 Minuten überschritten,

die Bedingungen für brauchbare Aufnahmen waren noch nicht erreicht.

 

Als um 09:12 das Maximum der Finsternis mit 66,2% erreicht war, bemerkte ich die Eintrübung des Umgebungslichtes besonders an einem seltsamen Grauschimmer des Schnees. Dieser Trübungseffekt ist mir von früheren Sonnenfinsternissen sehr nachhaltig in Erinnerung geblieben. Nie konnte ich es treffend genug beschreiben, dieses matte Licht, dass von der größtenteils bedeckten Sonne ausging. Etwa ab einer zu 40% bedeckten Sonne fiel es mir je nach Umgebungsbedingungen immer deutlich auf, genau wie heute auch.

 

 

Schneewelten Weitwinkel-Aufnahme von 09:24:08 - Lichttrübung deutlich erkennbar

 

Doch heute war es bei 66,2% schon das Maximum. In den nächsten 15 Minuten schwand dann auch der Effekt des trüben Lichts viel zu schnell. Der Schnee glitzerte allmählich wieder heller, und die Sonne gewann langsam den Kampf gegen den schwarzen Drachen. Immer wieder nahm ich meine orangefarbene Filterfolie, um den Fortschritt visuell zu betrachten. Die Kälte forderte allmählich ihren Tribut. Zum allerersten Mal zeigte meine EOS 350d ein Nachleuchten des TFT-Displays, und der Programmablauf war träger als sonst. Die EOS 400d trotzte der Kälte und verrichtete, unvermindert wie immer, ihren Dienst. Doch zum Ausfall einer Kamera kam es nicht. Es erwies sich als trefflich, die Gegenlichtblenden der Objektive zu verwenden. Nur die Gehäuse zeigten leichten Raureif, während die Optiken alle klar blieben.

 

 

Um 09:47 stand die Sonne endgültig über dem noch immer vorhandenen Wolkenband und der Zeitpunkt für höhere Vergrößerungen war gekommen. Wegen der Kälte fiel es mir schwer wie nie, das MTO 500 gegen das 10/1000 auszutauschen. Als ich es geschafft hatte, erkannte ich zuerst in der zentralen Sonnenscheibe eine Sonnenfleckengruppe. Ein weiterer, auffälliger  Sonnenfleck trat dann um 10:12 Uhr am Mondrand hervor. Die Bedingungen waren nun perfekt - nichts störte den Blick. Um 10:36 endete die partielle Sonnenfinsternis mit dem 4. Kontakt und nun nicht mehr ganz so eiskalter Umgebung; "nur" noch -6°C zeigte das Thermometer. Etwas wehmütig wegen der entgangenen sunrise eclipse hellte sich meine Laune aber schnell wieder auf, denn schließlich konnten wir durch eine richtige Entscheidung schon viel mehr beobachten als die allermeisten Menschen in tiefer gelegenen Regionen. Doch mit einem Erfolg im Stuttgarter Raum hätten wir nie gerechnet.

 

Um 10:13:35 MEZ gibt der Mond einen weiteren Sonnenfleck frei MTO 10/1000+Canon EOS350d

 

Nach dem Verstauen der Ausrüstung konnten wir uns endlich der prachtvollen Berglandschaft widmen, die im glitzernden Schnee unter strahlendem Sonnenschein lag. Der tiefblaue Zenit lud geradezu ein, die Venus am Taghimmel aufzufinden. Ich sah mich um und konnte zahlreiche große und kleine Wunder entdecken, die ein Foto wert waren. Die Strecke nach Le Markstein war nicht geräumt, denn auf der Straße lag eine gut 80 cm hohe Schneedecke. Jedoch konnte man in den Ort über die gespurte Piste gelangen, wie wir selbst sehen konnten. Hier und da waren Wintersportler zugange, wo sonst der normale PKW-Verkehr rollt.

 

Zauber der Bergwelt bei -12°C

 

 

Insgesamt aber genoss ich die erhabene Ruhe hier oben sehr. Wir entschieden uns, nicht zu Fuß bis zum Gipfel hinauf zu gehen, da der Weg recht beschwerlich schien und es allmählich Zeit zur Rückreise wurde.

 

 

 

 

So verließen wir gegen Mittag höchst zufrieden unseren Finsternis-Beobachtungsplatz und konnten nun bei der Rückfahrt die herrliche Berglandschaft erkunden, die uns bei der Anreise in der Nacht gar nicht richtig auffiel. Noch immer waren die Täler in dichten Nebel eingehüllt. Nachdem wir die bergige Region hinter uns ließen und durch Thann fuhren, wich der blaue Himmel schon sehr rasch einer grauen Hochnebeldecke. Auf der Wegstrecke waren die kahlen Bäume überall vom Raureif bedeckt und sahen aus wie mit Puderzucker bestreut. Nie wieder bekamen wir an diesem Tag während der Rückreise ein Stückchen klaren Himmels zu sehen.

 

Auf der Rückreise kamen wir einige Kilometer vor dem Passieren der Landesgrenze am lothringischen Städtchen Hambach vorbei, wo der SMART produziert wird. Und hier schloss sich der Kreis meiner heutigen Sonnenfinsternisreise, denn von der Straße aus konnte ich auf das Feld hinüberschauen, auf dem ich 1999 meine erste, totale Sonnenfinsternis und somit den Einstieg in die Welt des bizarren Lichts gefunden hatte.

 

Fazit des 4.1.: In astronomischer Hinsicht ein definitiv erfolgreiches Erlebnis und die richtige Entscheidung. Das Maximum der Finsternis war sichtbar. Auch ohne den Sichelsonnenaufgang war es eine bis zum Ende der Finsternis spannende Angelegenheit. Horizontereignisse sind immer ganz besonders risikobehaftet. Unter dem Strich hat alles gepasst und war in jedem Fall den Aufwand wert :-) Die Fahrstrecke lag insgesamt bei 630 km und die Mautgebühren betrugen 12,20 Euro.

 

 

 

 

 

 Nächste Sonnenfinsternis nach diesem Ereignis am 1. Juni 2011 (partiell)

 


 

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