Sonntag, 01. Dezember 2002
Tag E-3
Die technischen Daten des Tages für :
Malolotja Nature Reserve, Main Camp (Klein-Stonehenge)
S : 26°08.635, E : 31°07.881, Höhe 1510m
Sunrise : 02:54:58UT, Sunset : 16:33:38UT, Sunset 02.12.02: 02:54:59UT
Moonrise : 01:39 UT, Moonset 14:33UT, Beleuchtung 11%
05.30 Uhr aufgestanden, doch die Dämmerung ist zu diesem Zeitpunkt schon zu weit fortgeschritten, um den Mond noch beobachten zu können. Norbert hat einen Adventskranz vorbereitet aus Zweigen, die wir gestern am Lake St. Lucia mitgenommen haben. Garniert mit einem Apfel und einer Banane, sowie einer Kerze, die Harald an der Camp-Rezeption bekommen hat, feiern wir 13.000km von zuhause unseren eigenen 1. Advent! Als Träger dient ein Pappteller. Madelaine und Caroline sagen dazu in Teilen Loriots Adventsgedicht auf - ein echtes ADVENTure.
Abfahrt Richtung Swasiland um 7.30 Uhr. An der Landesgrenze ist der Check-out aus SA und der Check-in zeitlich schnell und unkompliziert erledigt. Gegen 12.00 Uhr sind wir in Mbabane, der Hauptstadt Swasilands. Wir stoppen, um un ein wenig auf dem sonntäglichen Markt umzusehen. Souvenirs, Souvenirs an allen Ecken, und ich bekomme endlich meine Chillis! Dazu 2 echte Kaffeetassen aus Swasiland - das ist doch was! Obst hier in Hülle und Fülle, und für ein Almosen zu erstehen.
Wir fahren weiter und kommen an das vielleicht schönste Camp der ganzen Tour. Mein absoluter Traum. Malerisch und mystisch zugleich. Berge und Steine. Ich nenne es Klein-Stonehenge, aber es ist das Main-Camp innerhalb des Malolotja Nature Reserve. Das Camp ist terrassiert aufgebaut, und die Zelte lassen sich sozusagen auf verschiedenen Ebenen aufbauen. Das Camp liegt in einer leichten Senke, dessen flache Hügel sanft zum Horizont ansteigen und überwiegend aus karger Grünfläche bestehen. Es ist ein Traumort zum Spechteln! Wenn das richtige Wetter vorherrscht. Doch zur Ankunft scheint die Sonne munter. In der Ferne rollen böse Wolkenfelder über die Berge heran.
Rustikal die Duschanlage. Es ist alles da, bis auf elektrischen Strom. Und deshalb muss die Dusche auch mit einem Holzbrenner betrieben werden, um warmes Wasser zu haben. Die Zivilisation ist nicht wirklich weit, am Horizont findet sich ein kleiner Shop, und daneben ein Mobilfunk-Tower. Doch schaut man nicht gerade in diese Richtung, findet man sich in einem scheinbar seit Jahrmillionen unveränderten Terrain. Hier scheint die Evolution in ihren jüngsten Tagen stehen geblieben zu sein.
Die Wetterbedingungen verschlechtern sich zunehmend, während wir mit den VW-Bussen die Gegend erkunden. Wie in einem Feld aus Findlingen, die von der Eiszeit übrig geblieben sind, sieht es hier aus. Eine Wanderung zu einem Wasserfall müssen wir schnell beenden, wegen aufziehendem Gewitter. Blitze zucken über den Bergen. Weit und breit gäbe es keinen Schutz, das Gelände ist weit und offen. Schließlich machen wir eine höchst abenteuerliche Erkundungsfahrt bis zu einem Aussichtspunkt, der von der Schöpfungsgeschichte der Erde nicht wirklich weit entfernt sein kann. Eigentlich nicht das richtige Gefährt für die unwegsame Umgebung, aber darüber denkt wegen der urtümlichen Landschaft keiner mehr nach.
Wir durch ein Wunder erreichen wir unser Camp vollständig. Den Sonnenuntergang bekomme ich gerade noch mit, denn Wolken ziehen weiter auf, aber kein Regen. Abends Hackfleischgericht mit Gemüse, Reis und Chillis!
Wegen der malerischen und passenden Landschaftskulisse halte ich an diesem Abend meinen Sonnenfinsternis-Vortrag für die Mannschaft. Anschließend mache ich einige Aufnahmen vom Camp mit dem Sternenhimmel.
Freiwillig 22.30 Uhr ins Bett.