Alexander Birkner (www.kernschatten.info) präsentiert:

Das Eclipse-Gedicht

von Norbert Kunde

für die Teilnehmer der Outback-Africa-Tour 2002


 

 Vor über 3 Wochen traf sich eine große Schar

zu einer Rundreise durch Südafrika.

Nach dem Tafelberg zum Kap fuhren dann auch alle mit,

sogar abends zum Signal Hill in einem Auto – das war der Hit.

Bei Delheim probierten und kauften wir Wein,

die Gläser kamen auch mit in den Trailer hinein.

Dunkle Wolken machten uns beim ersten Zeltaufbau Beine

und Wolfgang erklärte irgendwann: „Logik – hab ich keine“.

Weiter ging es in die Kleine Karoo.

Auf der Straußenfarm fand Katrin dann keine Ruh.

Wolfgang gab Küsschen dem Vogel seiner Wahl,

Katrin bestieg sogar einen – Ihr Gesicht zeigte uns mit welcher Qual.

Im Galopp ging es dann 2 Runden im Kreis.

Wir alle machten Fotos zum Beweis.

Harald wollte auch ein Bild – das bekommt er jetzt von der Polizei

und auf dem Rückweg vom Restaurant fand er das Camp nicht ei, ei, ei!

Das Haustiere bei Outback erlaubt sind war uns allen neu –

ein Vogel im Auto – sehr klein und recht scheu.

Zum Bungee- Springen verließ sogar Katrin der Mut.

Nach Sonnenuntergang die ersten Informationen von Alex – wir ziehen alle den Hut.

Doch das sich so ein falscher Sterndeuter bei uns eingeschlichen hat –

Kreuz des Südens – Falsches Kreuz – welche Märchen hat er uns sonst noch mitgebracht?

In Jeffrey’s Bay dachte sich Conny: „Was Wolfgang kann, kann ich schon lange!

Tiere zu küssen – davor ist mir nicht Bange!“

Eine Qualle hat er sich dann ausgesucht.

Conny – das hättest du besser umgebucht!

Im Addo ein paar Fotos von Elefant, Nashorn und Büffel ganz auf die Schnelle;

so gelangten wir von der Qualle zur heißen Quelle.

In diesem Schwefel- / Schwafelwasser verbrachten wir dann eine Stunde

und als morgens Trevor’s Auto endlich ansprang, ging es auch weiter auf unserer Runde.

Nach vielen Fotostopps etwas neues auf unserer Tour:

Kein Zeltabbau am Morgen, dafür eine kleine Wanderung nur.

Am Amphitheater dann 30° im Schatten, mittags etwas Regen,

tut das gut – nicht nur im Bus sitzen – sondern sich auch noch bewegen.

Abends gab es von Conny dann die erste Tanzeinlage;

der Schleiertanz mit Moskitonetz war nett anzusehen – keine Frage.

Einen herben Rückschlag hatte hingegen HGW zu verkraften:

Milchkaramelpuddingsuppe – ein Makel an seinen Kochkünsten bleibt wohl haften.

Irgend etwas muß Conny dann doch gestochen haben:

Er nahm von diesem Etwas sogar noch was mit in den Wagen.

In Hluhluwe gab’s viel zu sehen, das ist kein Witz:

„Da ist was, die kleine hängt aus dem Fenster“ – aber bitte mit Blitz!

Das Wetter durchwachsen mit einigem Regen.

Ein Camp dann mit Betten – ein richtiger Segen.

Getanzt wurde wieder – von den Zulus ganz professionell.

Auf dem Weg dahin war Trevor mal wieder zu schnell.

Weiter ging’s über die Grenze nach Swaziland rein.

Nachmittags wandern – bei Gewitter? Harald sagt nein!

Über die Theorie der Eclipse wurden wir von Alex belehrt –

Mit Teller und Schüssel – die Informationen waren heißbegehrt.

 

Zurück nach Südafrika in den Krüger hinein

Was hier dann passierte – es war einfach zum schrei’n.

Von der Schwerkraft hat Katrin wohl noch nie was gehört.

Beim Versuch eine Coladose am Strohhalm festzuhalten schaut sie ganz verstört.

Beim Gamedrive am Morgen schaute ein Nashorn noch sehr verschlafen –

es trug sein Horn verkehrt herum auf der Nasen.

Auf der Fahrt in den Norden schlug das Schicksal dann doppelt zu:

Beide Guides im Geschwindigkeitsrausch – erwischt im Nu.

 

Dann begann die Vorbereitung auf den großen Tag X:

Beide Busse in Startreihe 1, das ging ganz fix.

Von der Pole Position ging es dem erklärten Ziel entgegen,

GPS aus dem Fenster – Totalitätszone erreicht – welch ein Segen.

Koordinaten nach Deutschland, doch dann der Schreck:

Parken verboten – wir mussten wieder weg.

Und Harald versprach uns – wir kennen es ja von ihm nicht anders:

„Die Wolken sind gleich bestimmt irgendwo anders!“

Die Stative wurden alle in Position gebracht,

nur irgendwie hat der Himmel dieses Jahr nicht ganz mitgemacht,

Katrin freut sich, doch Alex hätte es fast um den Verstand gebracht,

die meisten haben 1999 eine noch schlechtere Eclipse mitgemacht.

Zum Feiern gab’s dennoch genug an dem Tag:

Es gab Sekt, Sekt, Sekt mit Kuchen – wie es jeder grad mag.

HGW wurde an diesem trüben Tag 40 Jahre;

Am Abend gab´s auch noch ´ne irische Tanzeinlage.

Ist das Budget bei Outback so knapp bemessen,

oder hatte Trevor das Tanken einfach nur vergessen?

Bei der Aussicht am Blyde River Canyon konnten wir uns gegen viele Fotos nicht wehren

und versäumten auch nicht in ein Pfannkuchenlokal einzukehren.

HGW hatte wie immer nur seine Flechten im Kopf

und griff – aus versehen? – sich irgendeine Hose aus dem Wäschetopf.

Alex war froh drum – lasst es euch sagen –

hatte er doch schon genug Gepäck zu tragen.

Den Einsatz unserer Guids gab es rund um die Uhr;

zum Schlafen blieb Trevor ein paar Minuten in der Badewanne nur.

Dann kam der Tag als die Gruppe wurd kleiner.

So richtig verstanden hat’s von uns hier wohl keiner.

Sogar der Himmel weinte den ganzen Tag:

Abschied am Airport fällt schwer – keine Frag!

 

Auf geht’s zur Kalahari – denn – Harald hat’s versprochen:

Leoparden gibt’s dort zu sehen – Versprechen wie immer gebrochen.

Hochzeit am Pool, sternklare Nacht, Punkt 22:00 Uhr ein Sturm – Mensch Mayer –

Löwen, Kapkobra, Springböcke, Gnus, Sekretär, Oryx und Geier.

In zweiten Camp gab es dann nachts schwer Randale –

Nein, nein, das Fladenbrot war diesmal gelungen – es waren die Schakale.

Zurück spielten wir Taxi – ein Ranger wollte mit.

Er war nur etwas langsam – so ein Schiet.

40° im Schatten, doch wo sind die Bäume?

Wolken am Himmel – ich glaube, ich träume.

An den Augrabies Falls regnet’s nur 5 Tage im Jahr.

60 mm in ganz 2001 war nicht zu viel, das ist wahr.

Gewitter mit Hagel am Nachmittag, Gewitter in der Nacht

haben während unseres kurzen Aufenthaltes alleine 30 mm Niederschlag gebracht.

Big Party im Trailer, dem trockensten Ort;

abends wurden Trevor und Harald dann chinesisch bekocht.

Der nächste Tag verlief ganz ruhig und normal:

Kleines Feuerchen am Straßenrand, kurzer Reifenwechsel – Trevor blieb keine Wahl

In der Nacht wurde HGW dann endgültig verrückt.

Seine Flechten, die ihn so unendlich verzückt –

Sie lösten sich auf und wurden quicklebendig,

sie überrannten ihn förmlich und waren ziemlich wendig.

 

Wir sind zurück in Kapstadt wo alles begann

und seh’n uns mal wieder – irgendwo – irgendwann.

Zum Schluss noch etwas zum Thema Gesundheit.

Betroffen war diesmal sogar die Mehrheit:

Lädierte Schulter, Regenbogenfarben am Bein,

Durchfall, Halsschmerzen, Grippe und Fieber waren nicht sehr fein.

Ist es jetzt Zufall oder auch nicht.

Es gibt da etwas, das rückt alles ins rechte Licht.

In einem Bus wurde es verfolgt sehr konsequent,

im anderen Bus wurde es meist verpennt:

Morgens halb zehn gab es Vitamin C

Chips, Chips und Chips – schon tat nichts mehr weh!

 

Ein ganz großen Dank den Guides Harald und Trevor:

What you all have done – we’ll forget it never.

You drive very well

But sometimes too schnell.

Zwei Sätze hörte man unterwegs sehr oft:

„Where is Harald“ – und – „wenn nicht dieser, dann der andere Knopf!“

Ein Lob auch der Küche, geschmeckt hat es klasse.

Sogar Conny hat schlappgemacht bei all dieser Masse.

Verdient hätten die Köche ganz bestimmt ein paar Sterne,

an die Tour mit euch erinnern wir uns gerne.

Das war der Rückblick, ich mach jetzt Schluss.

Katrin sagt auch noch was – das ist auch noch ein Muss!

 

 Norbert Kunde, 12.12.2002, Kapstadt


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