Meine Bildergalerie der Sonnenfinsternis

vom 29. März 2006

 

Mit den Bildern und Erfahrungen einer Sonnenfinsternis aus 7 Kamera-Sets


Willkommen in der Bilder-Galerie der totalen Sonnenfinsternis vom 29. März 2006. Wie aus den Foto-Plänen ersichtlich, habe ich zu dieser Sonnenfinsternis mit insgesamt 7 Kamerasets unterschiedlichster Art gearbeitet. Die Resultate sind folgendermaßen gegliedert:

Jeweilige Kameraset-Beschreibung - Bilder - Anmerkungen zur Durchführung - Zusammenfassung und Ergebnis insgesamt


Kameraset 2:

Einzelbilder Canon EOS 350d@ISO 100


 

 


Größenvergleich Sonne zu Mond an diesem Tag (Sonne 32.0' Mond 33.2')

 

Kameraset 1:

10/1000 Maksutov 4" Russentonne mit Canon EOS 50 + Kabelfernauslöser auf Diafilm Fuji Sensia II 100 ASA. Motorische Nachführung auf EQ-3 Montierung auf Berlebach- Eschenholzstativ.

5x 4 Mehrfach-Scans mit SilverFast, Nachbearbeitung in FitsWork

 

 

 

Zum Vergrößern auf das Bild klicken (neues Fenster)

 

 

 

1/2000s

Anmerkung und Ergebnis zu Kameraset 1:

Die Diafotografie mit Brennweiten um 1000mm gehört traditionell zu meinem Sofi-Fotoprogramm. Die leichten Zirrus-Wolken, die sich zur Totalität auch im Bereich um Sonne und Mond sammelten, haben eine Trübung und Kontrastminderung durch Streuung des Korona-Lichts auf den Bildern bewirkt. Das Zusammenspiel aus relativ geringer ISO-Zahl (100) und einem Blendenwert von 10 bei dem 4-Zoll-Maksutov haben diesen Effekt zusätzlich begünstigt. Auch waren vergleichsweise lange Belichtungszeiten nötig. Daher hat sich die Reihenbelichtung wieder einmal positiv bewährt. Als Gegenmaßnahme könnte bei einer ähnlichen Situation in der Zukunft (hoffentlich nicht!) ein Film höherer Empfindlichkeit eingesetzt werden, oder ein Instrument mit größerer Blendenöffnung.

Zusammenfassung:

Ergebnis technische Durchführung und Funktionalität: 5/5

Bildergebnis: 3/5

 


Kameraset 7:

Ricoh Caplio R1 Digitalkamera mit Intervall-Timer (30s), 100ASA

 

T O T A L I T Y

Dünner Halo um die Sonne nach dem 3. Kontakt

 

Anmerkung und Ergebnis zu Kameraset 7:

Eine Digitalkamera mit Intervall-Auslöser ist gerade bei einer Sonnenfinsternis eine feine Sache. Einmal gestartet, fotografiert die Kamera den gewünschten Ausschnitt - hier im 30s-Abstand - den gewünschten Himmelsausschnitt. Für Weitwinkelfotos ideal. Aus Zeitgründen habe ich jedoch den Bildausschnitt vor der Totalität nicht überprüft und daher einen teils etwas beschnittenen Vordergrund bekommen. Die Belichtung habe ich der Kamera überlassen, den Autofokus jedoch abgeschaltet und die ISO-Zahl auf 100 fest eingestellt.

Aufnahmestart war um 11:53:45, also etwa 6 Minuten vor dem 2. Kontakt. Im 30s-Abstand folgte dann das nächste Bild, auf dem die Ausbildung eines Halos um die Sonne zu erkennen ist. Dieser Effekt verstärkt sich noch weiter und setzt sich bis zum 2. Kontakt fort. Die Kamera hat dann während der Totalität jedes Bild mit 1s bei Blende 3,3 belichtet. Wie bei vielen Standard-Kompakt-Digitalkameras zeigt auch dieses Model von Ricoh die typischen Hotpixel. Das sind Punkte Fehlstellen im Bild, die durch thermische Effekte und Fehler auf dem Sensor selbst zutage treten. Sie können sich auf jeder Aufnahme an einer anderen Stelle bemerkbar machen. Sehr störend, wenn man auch Hintergrund-Sterne fotografieren will.

Nach einer Analyse steht fest, dass auf den Totalitäts-Bildern nun doch Merkur auf jedem Bild zu sehen ist! Aufgrund der Belichtungs-Zeit, der Helligkeit des Merkurs (0,9mag) und der Himmels-Abdunkelung ist das eigentlich auch nicht weiter ungewöhnlich. Doch ausgerechnet im Bereich des Merkur hielten sich die meisten Schleierwolken-Streifen auf und erschwerten die Sichtung und Fotografie des sonnennächsten Planeten. Venus liegt außerhalb des Bildausschnitts dieser Aufnahmen.

Hier klicken für die gesamte Galerie der Ricoh-Weitwinkel-Kamera:

Die technischen Daten der Kamera im Überblick:

Ricoh Caplio R1v
Format: JPEG Bitmap (JPG) YCbCr
Colors: 16777216 (24 bit)
Resolution: 2304 x 1728 pixels (=4 MPixel)
Exposure Time: 1s
f-Number (Aperture Value): f/3,3
Focal Length (Camera): 4,6mm
Brightness Value: -2,4
Metering Mode: Center Weighted Average
Exposure Program: Normal program
Orientation: 1
X-Resolution: 72
Y-Resolution: 72
Resolution Unit: inches
ColorSpace: sRGB
Compr. Bits Per Pixel: 3,2
Exif Image Width: 2304
Exif Image Height: 1728

 

Zusammenfassung:

Ergebnis technische Durchführung und Funktionalität: 4/5

Bildergebnis: 3/5


Kameraset 4:

Bilder der Hi8-Sony-Videokamera zum 2. Kontakt:

Der Plan war einfach. Die Durchführung vor Ort glich aber einem reinen Fiasko. Nach etlichen Jahren ohne Videokamera wollte ich dieses Mal auch bewegte Bilder auf Hi8 einfangen, die neben der Sofi auch die Umgebungs-Stimmung gut wiedergeben sollte. Die Kamera war piggyback auf der EQ3-Teleskopmontierung auf einem kleinen Kugelkopf an der Gegengewichtsstange befestigt.

Schon während der partiellen Phase gab es Schwierigkeiten mit dem Befestigen des Kugelkopfes, der die Kamera immer wieder mal seitlich wegdrehte. Der größte Fehler: Erstmalig bei einer Sonnenfinsternis habe ich versäumt, die Cassette rechtzeitig zu wechseln. Und so passierte, was passieren musste. Genau zum 2. Kontakt drehte der Kugelkopf schon wieder die Kamera aus dem Blickfeld der Sonne und kurz darauf schaltete die Kamera ab, da das Band am Ende angelangt war. Die wenigen Augenblicke des 2. Kontaktes waren auch noch stark unterbelichtet, weil die manuelle Belichtungssteuerung noch am untersten Bereich stand. Gleich 3 Fehlerquellen haben sich hier addiert und deshalb ist  kaum ein vernünftiges Bild- oder Videomaterial gelungen.

 

Zusammenfassung:

Ergebnis technische Durchführung und Funktionalität: 1/5

Bildergebnis: 1/5


Kameraset 6:

Contax N-Spiegelreflex + Carl-Zeiss 28mm Objektiv auf Alu-Stativ

Panorama-Bildkollage aus 12 einzelnen Hochformat-Dias:

Während der Totalität habe ich mit einer Contax N-Spiegelreflex-Kamera und Carl-Zeis 28-80mm Zoomobjektiv ein Panorama aus insgesamt 14 Einzelaufnahmen im Hochformat auf Diafilm erstellt. Das hier gezeigte Panorama zeigt tatsächlich den kompletten 360° Rundblick. Zusammengesetzt sind die Bilder mit Canon's Photo-Stitch.

Hier das Panorama in höherer Auflösung: 3500 x 1150 Pixel (47 kB)

Hier das Panorama in XXL Auflösung: 3500 x 1150 Pixel (Achtung, 521kB)

Bei der Durchführung dieser Aufnahme hat es sich ausgezahlt, eine feste Zeiteinteilung für die Aktivitäten während der Totalität parat zu haben. Die Kamera stand vorbereitet und eingeschaltet etwa 3 Meter hinter mir auf einem einfachen Alu-Stativ. Die Aufnahmeserie begann im Südwesten mit der verfinsterten Sonne. Ich drehte die Kamera auf dem Stativkopf links herum und fotografierte nach und nach den ganzen Horizont ab. Jedes Einzelbild entspricht einem Ausschnitt von 46° x 65°, typisch für ein 28mm-Weitwinkel-Objektiv.

Dabei musste ich nach 7 Bildern den Elevationswinkel anpassen, was mich etwas aus dem Rhythmus brachte. Ich löste einmal mehr als nötig aus. Jede Aufnahme nahm eine Zeit von 1,4s in Anspruch (Blende 5,6). Wenn man die Sekunden für die jeweilige Ausrichtung der Kamera hinzurechnet, dann haben die Panorama-Fotos einen zeitlichen Aufwand von etwa 45 Sekunden beansprucht. 20 Sekunden dauerte die Gesamt-Belichtungszeit. Der Zeitaufwand ist im Hinblick auf 3m42s Totalität akzeptabel. Nach den Fotografien verschwand ich wieder sofort zu dem großen Stativ mit den 3 Kameras.

14 Aufnahmen waren es insgesamt, davon gab es ein Foto doppelt und am Ende der Reihenaufnahme stand wieder die schwarze Sonne im Sucher. Das Panorama ist im ganzen aus 13 Einzelbildern aufgebaut; die beiden Aufnahmen der verfinsterten Sonne sind ineinander verschoben und angepasst, um den Horizont besser auszugleichen.

Zusammenfassung:

Ergebnis technische Durchführung und Funktionalität: 4/5

Bildergebnis: 3/5


Kameraset 5:

Praktika Digital-Kompaktkamera Luxmedia 5203:

Der Kernschatten über dem Beobachter

Anlass für dieses Experiment war die Überlegung, wie sehr sich die Helligkeit im Zenit verändert, während der Kernschatten den Beobachtungsplatz erreicht. Dazu habe ich eine Praktica Luxmedia 5203 Digital-Kompaktkamera im Video-Modus (MPEG4) auf den Boden gelegt und mit folgenden Einstellungen aufgenommen: 640x480@30fps, ISO 100, 28mm Weitwinkel-Einstellung. Die Kamera lag dabei so ausgerichtet, dass Südwesten den linken Bildteil und Nordosten den rechten Bildteil, also genau in der "Zugrichtung" des Kernschattens, bildete. Außer die Kamera-Einstellungen im Vorfeld und das rechtzeitige Auslösen war nichts weiter bei diesem Experiment während der Minuten der Totalität nötig. Am unteren Bildrand erkennt man die Philips-Webcam, die wiederum ein anderes Experiment festhielt.

Aufnahme-Start des Roh-Videos war 10 Minuten vor dem 2. Kontakt, Aufnahme-Ende 5 Minuten nach dem 3. Kontakt. Ich habe eine Flash-Animation erstellt, die den Zeitpunkt 1 Minute vor dem 2. Kontakt bis 2 Minuten nach dem 3. Kontakt zeigen. Die Einzelbilder sind jeweils aus 50 mit Registax überlagerten Einzelframes aus dem Videostream.

Zum Ansehen auf das Bild klicken und zum automatischen Abspielen den Play-Button in der Mitte der Seite anklicken. Enjoy!

 

Zusammenfassung:

Ergebnis technische Durchführung und Funktionalität: 4/5

Bildergebnis: 5/5

 


... in Arbeit, wird erweitert.

Kameraset 3, das Webcam-Experiment, wird noch veröffentlicht.

 

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