IKEYA-ZHANG -
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von Mai bis Ende Juni 2002
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23. April 2002 - 10. Mai 2002
Aufsuchkarte für Komet Ikeya-Zhang vom 23.04.-ca. 10.05.2002
Der Pfad des Kometen ist keine Gerade, wie hier in der Grafik dargestellt. Die Linie dient nur zur Orientierung. Darstellungszeitpunkt ist um 23.15 Uhr MESZ am Standort Eppelborn/Hirschberg.
IZ verlässt den Kepheus und tritt die Reise in Richtung Drache an, den er am 6. Mai erreicht hat und am 8. Mai schon wieder verlässt.
08. Mai 2002 - 05. Juni 2002
Aufsuchkarte für Ikeya-Zhang vom 8. Mai-05. Juni 2002.
Der Pfad des Kometen ist keine Gerade, wie hier in der Grafik dargestellt. Die Linie dient nur zur Orientierung. Darstellungszeitpunkt ist um 23.15 Uhr MESZ am Standort Eppelborn/Hirschberg.
IZ strebt in diesem Zeitraum durch Teile des Herkules auf die nördliche Krone zu, die er um den 26. Mai gerade noch durchzieht. Bis zum 5. Juni 2002 ist IZ wahrscheinlich äußerst unauffällig, jedoch steht er dann im Bereich der Schlange.
05. Juni 2002 - 30. Juni 2002
Aufsuchkarte für Ikeya-Zhang vom 05.06. - 30.06.2002
Der Pfad des Kometen ist keine Gerade, wie hier in der Grafik dargestellt. Die Linie dient nur zur Orientierung. Darstellungszeitpunkt ist um 23.15 Uhr MESZ am Standort Eppelborn/Hirschberg.
Obwohl IZ nun kaum noch ein lohnendes Beobachtungsobjekt sein dürfte, habe ich hier der Vollständigkeit halber den Weg bis 30. Juni eingezeichnet. In Höhe der Waage ist die Zeit von IZ endgültig vorbei.
Beobachtungs-Tagebuch
IKEYA-ZHANG MAI/JUNI 2002
- Aktuellster Bericht obenstehend -
Sonntag, 12. Mai 2002
Beobachtungsort: Eppelborn/Saarland auf dem heimischen Balkon, Sichtbedingungen ca. 3
Beobachtungsinstrument: 10x50 Binokular, Zeit 23.00 Uhr MESZ
Die scheinbar guten Beobachtungsbedingungen nach Sonnenuntergang haben sich erheblich verschlechtert. Von dem fast klaren Himmel ist nicht mehr so viel übrig. Schleierwolken verursachen starke Sichtminderung und lassen die hellen Sterne um 23.00Uhr MESZ mit einem Halo strahlen. Ein leichter, kühler Wind weht bei noch 8°C. Das ist schade, aber IZ ist trotzdem im Sternbild Herkules auszumachen. Ich muss noch immer über seine gewaltige Höhe staunen.
Wie ein dicker Lichtklecks steht er vor mir im 10x50-Fernglas, doch so toll wie vorgestern, am Freitag, ist der Anblick nicht. Recht schnell beende ich die Beobachtung, die Sicht wird zunehmend ungünstiger und sorgt für ein schnelles Beobachtungs-Ende heute Abend.
Freitag, 10. Mai 2002
Wettervorhersagen sind dazu da, nicht eingehalten zu werden. Und dank dieses Umstandes komme ich heute Nacht zu einem Wiedersehen mit Komet Ikeya-Zhang. Obwohl das Beobachten der Planeten am Abendhimmel recht schwierig war, und gegen 22.00 Uhr der Osthimmel bis zum Zenit in Wolken gehüllt war, bin ich überrascht, als ich gegen 23.50 Uhr MESZ noch mal vom Balkon einen Kontrollblick nach oben riskiere.
Das Himmelsgewölbe zeigt sich glasklar, keine Wolke zu finden, und ein grosser Frosch vom Nachbarteich quakt zufrieden in die Nacht. Ich nehme mir das 10x50 Fernglas zur Hand und versuche, die Sternbilder der Aufsuchkarte von IZ nach und nach zu durchstöbern. Das Sternbild Drache hat der rasende Himmelsgeselle gerade verlassen, er sollte nahe des Sterns Rastaban stehen. Ich bin jedoch erfolglos und kann ihn nicht finden. Dann orientiere ich mich an der Position, die IZ Anfang April beim Himmels-W eingenommen hatte. Und ziehe meine gedachte Linie mit dem Fernglas weiter durch die Sternbilder. Als hätte der Komet eine Spur gezogen, lande ich einen Volltreffer: Da ist er ja! Und wie gross die Koma aussieht. Ein famoser Anblick, an dem ich mich gar nicht satt sehen kann.
Nach Nord-Osten ist der Blick also nun zu richten. Ist er das wirklich? Die Höhe ist im Vergleich zum Vormonat so extrem angewachsen, dass man beim Beobachten im Stehen eine Genickstarre bekommen könnte. Nein, Irrtum ausgeschlossen, ein türkisfarbener Kern verrät Ikeya-Zhang's Anwesenheit innerhalb des Herkules. Trotz längerem Beobachten kann ich keine Ausrichtung eines Schweifes feststellen. Der liegt, von der Erde aus gesehen, hinter dem Kometenkern. Es sieht aus wie ein sehr heller, türkisgrüner Fleck, der etwa die Fläche eines halben Vollmonddurchmessers erreicht. Zum Wiederauffinden ist die superhelle Wega in der Leier eine recht nützliche Hilfe. Von hier aus geht es in der 1-Uhr-Position hoch in Richtung Zenit, dann stolpert man schon über den Kometen. Geschätzte 5mag sind bestimmt nicht übertrieben. Und dazu diese irre Flächenausdehnung.
Das ist doch ein berechtigter Grund, nochmals eine Bilderserie zu starten. So gerne ich es am liebsten sofort tun würde, bin ich zu müde und muss morgen wieder fit sein. Aber die nächste Chance kommt bestimmt. Hoch genug steht er ja jetzt. Hochzufrieden packe ich mein Fernglas wieder ein und stelle mir vor, wie es wohl auf IZ's Oberfläche aussieht.