Ein fröhliches Kapitel ist zu Ende gegangen

Unser ziemlich

weit und breiter Kater!

 Erinnerungs-Fotos vom roten Dicken

* 23. Juni 1999  + 26. September 2005

Widmung siehe weiter unten

 

 


 

 

 

 

 

 

Die Bilder links und rechts können durch Anklicken vergrößert werden.

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Zwischenbericht:

Aus dem anfangs so kampflustigen und aggressiven Rotschopf ist ein weitgehend friedlicher Haustiger geworden. Seit über 5 Jahren gehört er nun als festes Familienmitglied dazu.

Im Laufe seines Lebens ist einiges geschehen. So wurde er schon von einem PKW angefahren, der dann doch die besseren Argumente auf der Straße hatte. Und schließlich ist unser Kater in eine Garagengrube gefallen. Aus dieser Tiefe konnte er sich nicht mehr selbst befreien und ist erst nach 8 Tagen durch Zufall entdeckt worden - und befand sich in erstaunlich gutem Zustand. Aber mit dem Alter kommt die Weisheit, und so hält er sich meist immer in unmittelbarer Nähe zur Wohnung auf.

Tja, und Fressen ist immer noch die Nr. 1. Jedes Jahr im Spätsommer, wenn die Tage kühler und ungemütlicher werden, wird sich traditionell ein dicker Schweinebauch angefressen. Alles, was man so bekommen kann. Möglicher Weise handelt es sich ja sogar um einen Werbekater der großen Animal- food- Industrie, die somit ihre Umsätze sichern. Wer weiß?

Eigene Jagderfolge sind selten geblieben. Uns sind 4 Mäuse bekannt, die tatsächlich langsamer als der Kater waren. Gänzlich verlustfrei ist die Vogelwelt bisweilen davon gekommen. Einzelheiten zu unserem Kater kann man den technischen Daten entnehmen. Darunter gibt es den Detailbericht, wie der Dicke uns gefunden hat.

Technische Daten:

* Rufname : Kater / Gato

* kastrierter Perser-Mix-Kater

* Leergewicht 5000 gr.

* Geburtsjahr ca. Mitte 1997

* Implantierter ID-Chip im Nacken

* Registrierungs-Nummer im Ohr

* scharfkrallige Ausführung

* Familienmitglied seit 23. Juni 1999 bis 26. September 2005


So kommt der Kater zu uns:

An einem Abend im Juni '99 sollte alles anders werden. Kurz vor dem Zubettgehen ungewohnte Töne direkt von der Balkontür. Ein klagendes und unüberhörbares Maunzen, und durch die Scheibe sehen wir den späten Besucher: Ein bisher unbekannter, rothaariger und zweifelsohne hungriger Kater hat sich bei uns verirrt. Als wir die Tür öffnen, flüchtet er zwar zuerst , doch das scheint reflexartig. Schnell ist der erste Kontakt zu dem unbekannten Vierbeiner gefunden, den wir hier vorher noch nie gesehen haben. Zuerst glaube ich noch, dass der Schreihals sich nur etwas zu weit von zuhause weggetraut hat. Als wir dann jedoch wieder in die Wohnung zurückgehen wollen, weicht er nicht mehr von unserer Stelle. Er weigert sich, wieder zu gehen.

Vollkommen machtlos beschließen wir, den Kater erst einmal bei uns zu behalten. Am kommenden Tag würde er seine Tour sicher wieder fortsetzen. Aber Pustekuchen, obwohl er die kühle Nacht auf einer Decke auf dem Balkon verbringt, ist er am nächsten Morgen immer noch da. Da sage ich ihm, dass er nach Hause gehen soll. Der Kater entgegnet mit einem lautstarken "Mau"!

Wer kann dazu schon nein sagen?

Na gut, es ist nichts dran zu ändern, er weicht keinen Millimeter vom Balkon. Zwischenzeitlich hat er auch schon unsere Wohnung erkundet und scheint sich wohl zu fühlen. Kein Wunder bei dem Futterangebot. Er wirkt ein wenig abgemagert. Eine Anfrage auf dem Bürgermeisteramt und bei der Polizei ergibt, dass im Umkreis keine Katze mit seiner Beschreibung gesucht wird. Das beruhigt uns, denn so müssen wir den Kater nicht wieder weggeben. Auch eine Überprüfung seiner Tätowierung im Ohr bringt kein Ergebnis. Diese Nummer ist  nirgends registriert. Der Tierarzt ist der Ansicht, es müsste sich um ein ausgesetztes Tier handeln, so wie es in der Urlaubszeit leider immer wieder üblich ist.

So bleibt der Kater bei uns, und wir werden schneller, als uns lieb ist, mit seinen Eigenarten vertraut. So ist er zunächst recht aggressiv und beißt fest zu, wenn ihm etwas nicht passt. Auf das Lesen und Blättern in einer Zeitung reagiert er ebenso angriffslustig wie auf Streicheln außerhalb des Kopfes. Egal wo. Auflauern hinter Türen oder Vorhängen gehört zu seinen Vorlieben, die uns manchmal sehr zu schaffen machen. Doch ist es sehr von gesundheitlichem Vorteil für uns, dass er ruhiger geworden ist. Auch die Katzen der Umgebung schätzen das sehr. Gelegentlich werden Revier-Eindringlinge schnell und zuverlässig vom Kater eliminiert. Überlebt haben bisweilen nur die unmittelbaren Nachbar-Katzen, die schneller sind als unser Dicker.


 

Unser Kater hat sich schlafen gelegt. Für immer.

 

Der 26. September 2005 war ein trauriger Tag für Heike und mich. Nachdem unser Kater seit über 2 Wochen kaum noch etwas gefressen hatte, mussten wir eine schwere Entscheidung treffen. Offenbar wurde er von einem Virus befallen, das er schon Jahre in sich trug. Es blieb uns nichts anderes übrig, als ihn beim Tierarzt einschläfern zu lassen.

Die roten Blutkörperchen verschwanden nahezu vollständig, und nur mit dem Einflößen von Astronauten-Paste konnten wir Nahrung zuführen. Auch das Fell wurde zunehmend glanzloser. Schließlich hatte er kaum noch Kraft zum Laufen. Auslöser könnte die sog. trockene Form des FIP-Virus gewesen sein. Genau werden wir das nie erfahren, auch mit dem Wissen um die Ursache hätte es keine Heilung gegeben.

Diese Seite wird uns ein stummer Zeuge bleiben und an Zeiten von fröhlichen Tagen mit unserem Kater erinnern. Ein besonderes Tier mit unbekannter Vergangenheit.

Manche Fragen bleiben unbeantwortet.

 

 


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