Die planetaren Ereignisse im

April 2003

- Die Monatsvorschau -


Alle Angaben sind für den Ort Eppelborn-Hirschberg (Mitte Saarland) angegeben. Zeiten in MESZ, soweit nicht anders vermerkt.


Nur noch einen Monat warten, bis uns die 3 Highlights Merkurtransit, Mondfinsternis und ringförmige Sonnenfinsternis ins Haus stehen. Bis dahin gibt es Zeitvertreib mit ein paar Beobachtungsmöglichkeiten, wie ich sie nachfolgend aufzeige:

Die Sonne:

Nachdem am 30. März alle Uhren mit Wirkung ab 2.00 Uhr MEZ eine Stunde vor auf die selbstgebastelte, mitteleuropäische Sommerzeit MESZ umgestellt sind, haben wir wieder UT+2. Doch traditionsgemäss gelten meine Uhrzeitangaben in MESZ, um der Ortszeit gerecht zu werden. Zum Monatsersten steigt unser Zentralgestirn um 7.11 Uhr MESZ über die Horizontlinie, am 30. April um 6:13 Uhr. Die Spechtelnächte werden wieder merklich kürzer. Am 15. April endet die astronomisch dunkle Nacht um 4.42 Uhr MESZ.

Der Mondlauf:

Der April beginnt quasi mondlos, da wir uns im Neumondzeitraum bewegen, der exakt am 1.4. um 21.38 Uhr erreicht ist. Mit viel Glück und superklarem Himmel in Horizontnähe können wir am 2. eine 0.9% beleuchtete Mondsichel nach Sonnenuntergang gegen 20.20 im Westen erspähen. Ein Fernglas tut Not. Die 3.5%-Sichel am Folgeabend zur selben Zeit ist immer noch sensationell dünn und steht dann etwa 4° nördlich vom -1.2 mag hellen Merkur entfernt.

Ab dem 7. April stört der zunehmende Mond dann mehr und mehr die abendliche Beobachtung des tieferen Himmels, bis zunächst am 10. April das erste Viertel, und schliesslich zum 16. die Vollmondposition erreicht ist. Letztes Viertel ist am 23.04., wenn Luna im Abstand von 5° am immer heller werdenden Mars vorüberzieht. Nächster Neumond ist am 1. Mai.

Merkur:

Der rasende Planet bringt uns im launischen April eine passable Abendsichtbarkeit. Schon am 2. geht's los, wenn Merkur gegen 20.15 Uhr in 7° Höhe am Westhimmel zusammen mit dem Mond ein hübsches Paar abgeben. Ein nettes Fotomotiv!

Ansicht am Abend des 2.4.2003 gegen 20.15 Uhr in Richtung Westhimmel.

Den halbbeleuchteten Merkurglobus (=Dichotomie) kann man am 13. mit einer Größe von gerade mal 7,1" im Teleskop beobachten. Bis zum 16. ist der Abstand von Merkur zur Sonne auf fast 18° angestiegen und ist somit nach Sonnenuntergang recht gut zu sehen. Beste Beobachtungszeit ist zwischen dem 11. und 21. April ab etwa 20.45 Uhr MESZ. Etwa 90 Minuten bleiben zum Beobachten in diesen Tagen. Es müsste schon mit dem Teufel zugehen, wenn das Wetter nicht wenigstens einen  wolkenlosen Abend zum Spechteln offenhalten würde.

 Nach dem 22. endet die Abendsichtbarkeit. Der Planet kommt am 26. in seiner scheinbaren Bewegung am Himmel zum Stillstand, wird rückläufig und eilt auf die Sonne zu.

Am 7. Mai kommt es es dann zum Treffen mit der Sonne, der seltene Merkurdurchgang vor der Sonnenscheibe ist zu sehen!

Die Venus.

... hat ihre Glanzzeit wirklich hinter sich; spätestens nach dem 15. ist sie am Morgenhimmel nicht mehr wirklich auffallend. Die Helligkeit geht auf -3.9mag zurück während der Planet weiter Richtung Sonne strebt. Ein oder zwei sehenswerte Foto-events ergeben sich am 28. und 29., wenn der kaum noch  beleuchtete, abnehmende Mond an der Venus vorbeizieht.

Venus und Mond am Morgen des 28. April 2003. Situation gegen 6.00 Uhr MESZ früh.

 

Zum Beobachten braucht man 1. einen Wecker, der um kurz vor 6 Uhr MESZ klingelt und zum zweiten einen möglichst hohen und freien Beobachtungsplatz mit Blick nach Osten. Das ganze spielt sich nur 4° über dem Horizont ab. Beobachten lässt sich das Traumpaar von 6.00 Uhr bis etwa 6.20 MESZ, bevor die Sonne aufgeht.

Der Mars

Der rote Planet baut seine Morgensichtbarkeit weiter aus. Richtig groß ist er mit 9.2" im Teleskop noch nicht, doch als Objekt mit 0 mag Helligkeit zieht das geheimnisvolle, rote Objekt die Blicke auf sich. Marsaufgang am 28. ist um 3.55 MESZ, es bleibt etwa 1 Stunde zur Teleskopbeobachtung

Gasriese Jupiter

stoppt seine rückläufige Bewegung durch den Krebs und wird ab dem 4. stationär. Danach geht's wieder echtläufig weiter. Dies ist der Zeitpunkt des Oppositions-Endes des Planeten, dessen Helligkeit etwas weiter auf -2.1 mag sinkt. Seine besten Zeiten sind vorbei, was aber nicht heisst, er wäre schwierig zu beobachten. Doch wer ihn sehen will, sollte nicht allzu lange nach Sonnenuntergang losziehen. Am 1. geht er um 5.18 unter, doch am Monatsletzten schon um 3.27 Uhr MESZ.

Am 11. und 12. April steht der zunehmende Mond in seiner Nähe.

Kollege Saturn

...verfrüht seine Untergänge in die Zeit um Mitternacht und ist Planet der ersten Nachthälfte. Am 30. geht er um 0.44 Uhr MESZ unter. Doch im April zeigt sich Saturn mit einem weitestmöglich geöffneten Ringsystem von 27°. Die Beobachtung und Fotografie lohnt also in jedem Fall, obwohl der Ringplanet ein nur noch 17" großes Scheibchen im Fernrohr abgibt.

Nahen Besuch vom zu rund 30% beleuchteten Mond gibts am 8.4., was man am besten gegen 22.00 Uhr MESZ fotografiert, wenn sich das Duo im tiefblauen Dämmerungshimmel zum Westhorizont neigt. Ein Baum im Vordergrund gibt einem Übersichtsfoto den nötigen Pep!

Uranus und Saturn

stehen erst dann ausreichend über dem Horizont, wenn die Morgendämmerung zu weit fortgeschritten ist, um sinnvolle Beobachtungen machen zu können. Wir müssen noch etwas warten, bis sie sich aus den Strahlen der Sonne befreien. Morgens steigt also zuerst Mars, Neptun, Uranus und zuletzt Venus über den Osthorizont.


Allen Beobachten wünsche ich, wie immer, very clear skies!