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Klinik im Quadrat

 

Status Update: Die Klinik wurde vollständig abgerissen und ist nicht mehr existent

Status: Geschlossene Krankenanstalt mit Anbau, Abriss vorgesehen, Termin offen

 

 Schäden durch Witterungseinflüsse 2/5 Vandalismus 3/5 Spannung 4/5 Gesamterlebnis 4/5 (must-see!)

Meine Urbexbewertung:1= Zustand überhaupt nicht ausgeprägt, 5= Zustand ausgesprochen ausgeprägt


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Über das Objekt

Dieses verlassene Krankenhaus steht in einem ruhigen Wohngebiet inmitten einer deutschen Großstadt. Trotz seiner Konzipierung als Altenwohnheim im Jahre 1965 wurde es tatsächlich 40 Jahre lang als Krankenhaus mit Schwesternvorschule und angeschlossenen Laboren genutzt. Aufgrund brandschutztechnischer Mängel, Asbesteinsatz und neuen Anforderungen der modernen Medizin fiel die Entscheidung statt Sanierung auf einen Neubau. In den Jahren 2008/2009 erfolgte die völlige Standortaufgabe.

Und so wartet das siebenstöckige Haupt-Gebäude mit seinen riesigen Anbauten zum aktuellen Zeitpunkt (04/2013) auf seinen noch unbestimmten Abriss.

Die Erkundung

An einem sonnigen Frühlingstag im April erkundete ich das Anwesen in Begleitung. Von außen erkannte man zwar zahlreiche Absperrmaßnahmen, doch ich konnte gerade deshalb kaum fassen wie unsagbar einfach der Zugang war. Die angrenzenden Hecken wucherten bereits bis an die Fenster der unteren Stockwerke. Ein Weg umrundete das gesamte Gelände. Das Haus beherbergte neben dem großen Lichthof eine kleine Kirche. Bereits hier gab es zahllose Fotomotive. Vandalismus war leider allgegenwärtig, dennoch gab es Zimmer, die nahezu unangetastet blieben.

Die Visite

Zuerst sahen wir uns nach und nach die in die Jahre gekommenen Stockwerke an. Vielerorts hingen noch die Gardinen vor den Fenstern. Zwar fanden wir fast keine medizinischen Geräte, doch es verblieb ein großer Teil der Einrichtung zurück. Spritzen, Pipetten, Röhrchen, Kanüle, Schläuche, Krankenakten, Medikamente und zahllose Tabletten – all‘ das gab es in vielen Zimmern und lag offen herum. Die Teeküchen auf jeder Etage waren sogar noch mit Kaffee, Tee, Müsli und Knäckebrot ausgestattet. Da der Betrieb in 2009 eingestellt wurde, wunderte uns das abgelaufene Mindesthaltbarkeitsdatum von 2006 und 2005 schon sehr. Kältebedingt fror das Wasser in den Heizkörpern und den Zuleitungen. Dies brachte fast alle Heizkörper zum Platzen oder Reißen, sodass der Boden ringsum mit schwarzem Ruß bedeckt war.

Im obersten Stockwerk entdeckten wir ein Penner-Lager, dessen Fenster sogar noch mit den Resten einer Markise ausgestattet war. Umher  liegende Möbelstück gab es auf dem Flachdach und den Balkonen. Von hier oben hatte man einen tollen Blick über das gesamte Umland, bis weit über die Stadtgrenzen hinaus. Die wenigen, verbliebenen Jalousien am Lichthof flatterten durch die zerbrochenen Fensterscheiben zum Innenhof. Mit 4 Jahren Leerstand zeigte das Haus kaum  Spuren natürlichen Rückbaus. Im obersten Stock sahen wir an den Wänden der Wetterseite erste Auflösungs- und Schimmelerscheinungen des Putzes, vereinzelt blätterte Farbe von der Wand. Das galt nicht für die tiefer liegenden Stockwerke.

Der Wohnbereich & Labor

Im Bereich der Wohnheime gab es teils voll ausgestattete Zimmer zu sehen. Sogar TV-Geräte standen noch da. An den großen Kugellampen auf den Zimmern hatte sich ein hirnloser Vandale ausgetobt. Ich fand ein Füllhorn an Motiven und hatte bei weitem nicht alles gesehen, insbesondere nur sehr wenig vom Anbau.

Gruselkeller

Auf dem Weg zum Keller standen Blumentöpfe mit längst vertrockneten Pflanzen. Dann wurde es gruselig. Wir entdeckten die Kühlkammer der Leichenhalle. Ausgerechnet hier fegte ein unangenehm kühler Wind durch die Gänge, doch genau das unterstrich die unheimliche Stimmung  dieses dunklen Gewölbes. Es wirkte schon, als sein man hier unerwünscht! Dank der Taschenlampen gelangen Aufnahmen dieser tristen Scheinwelt. Sogar in den Kellern fanden wir medizinisches Zubehör, größtenteils noch originalverpackt.

Wir bemerkten Stimmen, die vom Stockwerk darüber zu kommen schienen! Ich dachte mir schon fast, dass dieser sonnige Tag möglicher Weise „Besucher“ anlocken könnte. Tatsächlich entdeckten wir später 3 Jugendliche, die von unserer Anwesenheit ziemlich überrascht wirkten. Wir wahrscheinlich auch!

Rückreise

Nach 4 Stunden grandioser Foto-Tour war die Zeit für den Aufbruch gekommen. Ich verließ den Haupt-Trakt, wie ich ihn betrat. Nach einigen Außenaufnahmen trat ich die Rückreise an mit dem guten Gefühl, außer Fußspuren nichts hinterlassen zu haben und – abgesehen von Bildern und Eindrücken - nichts mitgenommen zu haben.

 

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