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Verlorene Orte auf www.kernschatten.info Unterwelt über dem Geschäftshaus 03/2013 Status: Ungenutzte Wohnetagen über einem Ladenlokal, Renovierung nicht vorgesehen(03/2013) Kein Lost Place, da untere Etage gewerblich genutzt wird Über das Objekt: Eine Kleinstadt mit einer gemütlichen Fußgängerzone. Viele Altbauten stehen entlang der Gassen in Reihe. Und der zweite Blick verrät: Hier sind fast nur die unteren Etagen mit ihren diversen Ladenlokalen genutzt. Der meiste Wohnraum darüber schlummert vor sich hin. So auch in diesem von außen ordentlich hergerichteten Gebäude, dass wie die meisten hier über 3 Etagen verfügt. Niemand würde vermuten, welcher Anblick sich dem Besucher hinter den sauber gewaschenen Gardinen und den fachwerk-ähnlichen Fenstern mit einfacher Verglasung bietet. Eine ganz normale Holztüre verbindet den genutzten Bereich mit dem brach liegenden. Kalt ist es hier, das runde Thermometer am Spiegel zeigt meist viel weniger als 15°C. Vor Zeiten muss sich hier Wasser den Weg in die Wohnung gebahnt haben. Der Dachboden ist völlig uneben. Nur die Neueindeckung des Daches verhinderte den weiteren Verfall des Hauses. Feuchtigkeit ist keine mehr da, nur die kalte Luft kondensiert und macht es den Tapeten schwer, an den Wänden zu bleiben. Risse über Risse Der Hausbesitzer erzählte mir, er habe kein Interesse an einer Renovierung dieser Räume. Er ermöglichte mir den Zugang zu dieser maroden Etage, deren Wände schon von Rissen durchzogen waren. Hier und da standen alte Schränke mit verschiebbaren Glaselementen. Und die typisch rechteckigen Waschbecken gab es, natürlich mitten an der Zimmerwand montiert. Über eine alte Holztreppe gelangte man noch ein weiteres Stockwerk höher in eine Wohnung mit niedriger Raumhöhe, in der ich sehr gut aufpassen musste. Extrem schiefe Wände spielten der Optik einen Streich. Wellige, knirschende Fußböden vermittelten kein sicheres Gefühl und die Kälte tat ihr übriges. Krass auch der Anblick eines Fensters, dessen Funktion obsolet wurde - es war von außen zugemauert! Völlig schräg auch der Aufgang zum Dachboden sowie das Gebälk. Ich entdeckte mehrere geheimnisvolle, von Hand gefertigte Holzkisten, die jedoch leider keinen Piratenschatz beherbergten - außer altem Bettzeug war nichts zu entdecken. Wenige kleine, feine Motive Insgesamt war die Erkundung der Räume zwar interessant und entsprach einem Ausflug in die späten 70er Jahre, doch mit überschaubarem Kapital wäre hier ein toller Wohnraum erschaffbar. Im Sinne eines spannenden Urban Exploring passte das neue Dach natürlich überhaupt nicht in das Gesamtbild. Doch die Zeiten, als dies eben noch nicht so war, hinterließen überall ihre Spuren.
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