Vergessene Orte auf www.kernschatten.info Wo der Efeu wuchert Status 04/2013: Das Gebäude ist nicht mehr existent, Abbruch ist am 06.04.2013 erfolgt! Status 03/2013: Leer stehendes, kleines Wohnhaus mit Anbau. Abriss kurzfristig vorgesehen und fest eingeplant.
Meine Urbexbewertung:1= Zustand überhaupt nicht ausgeprägt, 5= Zustand ausgesprochen ausgeprägt der Adobe-Flash-Player wird benötigt!
Über das Objekt: Das Objekt könnte locker als Filmkulisse für einen Horror-Blockbuster herhalten, wenn es nicht gerade so klein geraten wäre! Ein regelrechtes Hexenhäuschen, deren Bewohnerin wahrscheinlich 1998 verstorben ist. Wuchernder Efeu hatte den kompletten Frontbereich des Hauses für sich erobert - inklusive der Fenster. Ich befand mich am Ende einer Seitenstraße inmitten eines Wohngebiets mit zahlreichen Altlasten, von denen sich die Stadt nun konsequent trennt. Der Leerstand ringsum war beachtlich, wenngleich bereits Abbrüche im Gange waren und sich die Bagger bedrohlich nah anhörten. Ein selten winziges Häuschen Im Haus selbst musste ich feststellen, dass eine durchgeführte Schadstoffermittlung markante Spuren hinterließ und den Ursprungszustand veränderte. In den meisten Räumen klafften hinterlistig große Bohrlöcher im Boden, sodass man in den jeweils darunter liegenden Raum blicken konnte. Somit musste ich besonders aufpassen, nicht an die falschen Stellen zu treten. Nur sehr wenige persönliche Gegenstände verblieben in den kleinen Zimmern, ebenso waren die Möbel bereits weggeschafft. Ausnahme bildeten einige Nachtspeicherheizungen. Der Anbau bestand aus einem Badezimmer und einer Waschküche, alles auf engstem Raum. Auf den kleinen Fluren konnten 2 Personen kaum aneinander vorbei kommen. Die Treppe zur obersten Etage glich denn auch eher einer Leiter, was den steilen Winkel betraf. Auf der Frontseite verhinderte Efeu helles Tageslicht in den Räumen. Die meist herunter gelassenen und abgerissenen Rollläden sorgten ebenso für kaum Licht, außer im hinteren Teil des Hauses. Kleines Haus - kleine Motive Das Highlight war eine mit Schimmelringen voll gespickte Wand, die im ersten Moment wie das Muster der Tapete aussah. Irgendwann konnte die Isolation der Wetterseite der permanenten Feuchtigkeit nicht länger Widerstand bieten. An der Außenwand konnte ich das gut erkennen. Im Keller stand gut ein halber Meter hoch klares Wasser. Wahrscheinlich war dies auf eine undichte Pumpe zurückzuführen. Zur permanenten Kälte kam also noch diese Quelle der Feuchtigkeit. Dies sorgte in Kombination dafür, dass sich im ganzen Haus die Tapeten abgerollt hatten - im einstigen Wohnzimmer gleich alle 3 vollständig. Somit war der Blick frei auf die vertapezierte Tageszeitung aus dem Jahre 1952 - solch alte "Dokumente" fand ich bisweilen noch nicht! Ein vergessener Einkaufszettel aus längst vergangenen Tagen in altdeutscher Handschrift gehörte zu den wenigen, besonders spannenden Motiven im Haus. Nach dem Abbruch des Hauses am 6. April 2013 habe ich in der Bildergalerie auch Ansichten des Gebäudes eingefügt.
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