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Die alte Apotheke

04/2012

Status (04/2012): Leer stehendes Objekt, Abriss geplant

Status Update 11/2013: Das Haus ist nicht mehr existent, Abbruch beendet 08.11.2013.

Anschließend Neuordnung Verkehrsführung


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Über das Objekt...

Dieses auffällige Anwesen befindet sich an einem zentralen Verkehrsknotenpunkt. Es ist auf vielen historischen Fotos und Heimatkundebüchern des Ortes zu sehen und kann von 2 Straßen weithin eingesehen werden. Zum Zeitpunkt meiner Aufnahmen steht es leer und wird nur noch im unteren Bereich von einer Bücherei zu Werbezwecken genutzt. Der Bereich der ehemaligen Apotheke ist ein Anbau in Rundform. Von 2008-2010 hatten die Inhaber des Buchladens diesen Anbau als Ladenlokal genutzt. Die darüber befindlichen 3 Stockwerke waren zu diesem Zeitpunkt bereits unbewohnt, allerdings befand sich bis 2010 noch die komplette Einrichtung unverändert in den Räumlichkeiten.

Ich konnte das Gebäude, welches Eigentum der lokalen Gemeinde ist, auf Anfrage mit offizieller Genehmigung des Bürgermeisters besichtigen und fotografieren. Da ich keine zeitlichen Vorgaben hatte, konnte ich die Bilderserien in aller Ruhe gestalten und die Motive stressfrei aussuchen. Der am besten erhaltene Hausbereich war der lichtdurchflutete Rundbau.

Kurios war die Betrachtungsweise, dass direkt vor dem Gebäude der hektische Alltag und der immense Straßenverkehr vorbei floss, während nur wenige Meter entfernt, in den leeren Räumen, die Zeit für immer stehen geblieben war. Bereits im Treppenhaus zum ersten Stock bemerkte ich den schlechten Allgemeinzustand des in die Jahre gekommenen Gebäudes. Die Wände des Bades im ersten Stockwerk waren größtenteils verschimmelt, sodass die Tapeten bereits von den Wänden gefallen waren. Wie ich von Erzählungen erfuhr, hatte das Haus bereits mehrere "Havarien" im Bereich der Wetterseite durchlitten, weshalb spezialisierte Unternehmen die Feuchtigkeit einst mit aufwändigen Mitteln entfernen mussten. Auffällig erschienen mir die auf viele Räume verteilten Waschbecken.

Es ergab sich ergänzend die einzigartige und letztmalige Möglichkeit, aus der Perspektive dieses hohen Gebäudes die umliegenden, markanten Nachbarbauten abzulichten.

Während meiner Aufnahmen regnete es heftig. Äußerst ergiebige April-Schauer ergossen sich über dem Ort. In einem offensichtlich einstigen Wohnzimmer tropfte das Regenwasser von der inzwischen bräunlich-schwarzen Decke, die schon sternförmige, bedrohliche Risse in mehrere Richtungen zeigte. Auch hier rollten sich die 70er-Jahre-Tapeten von den Wänden. Ein zweifelhaftes Highlight und Farbklecks gleichermaßen in den ansonsten tristen Stuben war das pinkfarbene Badezimmer im zweiten Stockwerk. Auch im dritten Stock und dem schmalen Dachboden fand tropfendes Wasser seinen Weg ins innere, und dies dem Untergrund nach zu deuten, sicher verlässlich schon seit Jahren.

Spannend waren die verwinkelten Ecken und Nischen der dritten Etage und auch die "Kammer des Schreckens", die eigentlich gar keine war, sondern nur ein Stauraum, der durch seinen maroden Eindruck reichlich Fotomaterial lieferte. Mir war selbst als bauhandwerklicher Laie absolut klar, dass hier jegliche Sanierungsversuche sinnlos und unwirtschaftlich sind. Doch die letzten Stunden des ortsbekannten Gebäudes sind gezählt. Im Laufe d.J. 2013 wird der Abrissbagger anrücken und zugunsten einer verbesserten Verkehrsführung Platz schaffen. Solange noch wird sich der Regen seinen Weg durch das undichte Dach hier und da suchen und die Substanz zum bröckeln bringen.

In der Galerie zeige ich zum Schutz der Location vorerst keine Bilder der landschaftlichen Umgebung; diese folgen nach dem Abbruch.

 

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