Polarlichter über Deutschland

am 20. November 2003

- Ein Kurzbericht -


Unverhofft kommt oft. Auch heute wieder. Auf der Heimfahrt sehe ich den wolkenverhangenen Himmel, durch den auch heute wohl keine einzige Leonide blitzen wird. Naja, das ist schon eine echte, saarländische Tradition, eventuelle Leoniden nicht beobachten zu können. Jedenfalls ist es mir seit 1999 kaum gelungen, in diesen Tagen den einen oder anderen imposanten Himmelsblitzer zu erblicken. Bei klarem Wetter hat der Vollmond gestört.

Mehr oder weniger zufällig, beim Vernetzten eines PCs, klicke ich in meiner Favoritenliste zum Testen die Seite des AKM-Polarlichtforums an. Es ist 21.30 Uhr. Was ist denn das? Die Top-Meldung lautet "Wunderschöne Corona", etwas unterhalb davon "Es geht wieder los". Über Deutschland liegen wieder massive Polarlichter. Nichts hält mich mehr am PC. Doch der blick vom Balkon nach Ost-NO zeigt eintönige Bewölkung. Nix am Himmel zu sehen.

Etwa eine Stunde später gesellt sich dichter Nebel dazu, doch gleichzeitig blinkt ein Sternchen im Zenith. Plötzlich tut sich was im NO. Hier scheinen die PL's so intensiv zu sein, dass sie ihren Weg zu mir finden. Ich sehe einen rot-orange- und bläulichen Streifen in dieser Richtung, allerdings sehr schwach und diffus.

Das müsste die Digitalkamera besser sehen. Und einige 16-Sekunden-Belichtungen zeigen dann das Himmelsgeschehen ein klein wenig.

Doch beeindruckend ist es nicht wirklich. Durch den dichten Nebel kann ich keine Bewegungen der Strukturen direkt sehen. Es sieht sehr schwammig aus, aber es sind andere Himmelsfarben als sonst. Ich starte trotzdem keine Fahrt durch die Nacht zum PL-Jagen, der nächste Arbeitstag wird früh für mich beginnen.

Ich telefoniere mit Marc Weihrauch in Halle, doch er meldet sich zunächst nicht am Handy. Unterdessen stelle ich fest, dass es sich bei den Farberscheinungen nicht um Eppelborner Stadtlichter handelt. Jetzt ist der Himmel nur noch dunkel und der Nebel ist dichter als zuvor. Und im Zenith hält sich eine kleine Lücke; wie ein Sternentor.

Marc ist dieses Mal nicht der Glückliche, trotz klarem Himmel. Eine familiäre Geburtstagsfeier - verbunden mit dem absolut unberechenbarem Auftreten der Polarlichter - haben ihn dieses Mal um die Beobachtung gebracht. Die Lightshow ist schon vorüber, als er im Stadtpark Ausschau hält. Und das unter einigermaßen klaren Himmel...

Nach wie vor fehlt mir aber das ultimative Polarlicht-Erlebnis, dass mir bisweilen weitestgehend vorenthalten bleibt. To be continued...


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