Die astronomischen Ereignisse

im November 2002

Monatsvorschau und Ereignisvorstellung

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Achtung. Alle Angaben sind berechnet für den Beobachtungsort Eppelborn - Hirschberg


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Mondlauf und Planetenpassagen:

Unser nächster Nachbar im All verursacht im November zwar keine spektakulären Konstellationen mit Planeten, doch immerhin ergibt sich am Morgen des 20. November eine Halbschattenfinsternis. Dazu an anderer Stelle mehr.

Zum Monatsersten steht der abnehmende Mond zwischen Jupiter und dem Mars, welcher gegen 5.00 Uhr MEZ nur wenige Grade über dem Osthorizont steht. Am 2.11. finden wir den Mond zu 10,9% beleuchtet rechts oberhalb des Mars'. Die Lage der Sichel ist nicht mehr so extrem liegend wie in den beiden Vormonaten, steht doch die Ekliptik nun weniger steil über dem Morgenhorizont. Am 3.11 ist eine höchst zerbrechlich wirkende Mondsichel links unterhalb des Mars zu finden. Am besten geht man ab 6.00 Uhr MEZ auf Fotojagd, um das Blau des Himmels einzufangen. Die Bedingungen müssen schon sehr gut sein, um die tiefstehende Sichel nebst rotem Planet zu sehen.

Möglicherweise besteht der Hauch einer Chance, am 4. November die zu 0,6% beleuchtete Sichel mit einem Fernglas zu sehen, und zwar um 06.45 Uhr MESZ direkt über dem Osthorizont oberhalb von Merkur. Das fällt gerade in die Zeit der bürgerlichen Dämmerung. Erst in den Abendstunden nämlich ist die Neumondposition erreicht, und zwar die letzte vor der Sonnenfinsternis am 4. Dezember 2002, von deren Ausführung ich mich auch dieses Mal wieder vor Ort überzeugen will:-)

Hier ein Bild der Situation:

Wem gelingt die Sichtung der ultraextrem schmalen Mondsichel am 4.11.? Grafik erstellt mit Cybersky.

Am 6.11 erscheint die dünne, rund 5% beleuchtete Mondsichel wieder am Abendhimmel gegen 17.45 Uhr MEZ, doch nur für kurze 20 Minuten vor dem Untergang. Günstiger und länger sind die Bedingungen zur selben Zeit am Folgetag. Bis zum Vollmondtermin am 20. November sind keine besonderen Passagen zu sehen, doch am Tage der Halbschattenfinsternis steht Luna unmittelbar vor dem goldenen Tor der Ekliptik, das von den Hyaden und den Plejaden im Stier gebildet wird.

In den Nacht- und Morgenstunden des 22.11. findet sich der abnehmende Mondglobus unweit des Saturn, am Morgen des 26.11. kriegt Jupiter von im Besuch. Einen Tag später findet sich der halbe Mond kurz vor dem letzten Viertel oberhalb Regulus im Löwen. Eine wirklich sehenswerte Planetenansammlung samt Mondsichel gibt's dann erst wieder am frühen Morgen des 1. Dezember über dem Südwest-Horizont. Beteiligt sind dann Venus, Mars und Spica in der Jungfrau. Die Ausgangssituation ist hier zu sehen :

Betrieb am Südwest-Morgenhimmel des 01. Dezember 2002. Grafik erstellt mit Cybersky

Merkur:

Er bleibt im November unsichtbar und kann nur mit dem Teleskop am Taghimmel aufgefunden werden (Vorsicht wegen der Sonnennähe!). Der größte Sonnenabstand beträgt 9°.

Venus:

Der innere Nachbar der Erde läuft am 31.10. sozusagen vor der Sonne vorbei, es ist die Zeit der unteren Konjunktion. Im Teleskop zeigt sich Venus nun extrem schlank mit nur 0,5% Beleuchtung und einer Scheibchengröße von 60". Doch das ändert sich von Tag zu Tag rapide, Venus wird zum unübersehbaren Morgenstern und misst Ende November nur noch 45" im Fernrohr. Naja, Eile und gutes Wetter ist notwendig. Die ungleiche Schwester der Erde bewegt sich Richtung Mars und steht am Monatsletzten nur noch 2° entfernt von diesem.

Mars:

Fast den ganzen Monat ist Mars ab etwa 4.00 Uhr MEZ zu beobachten. Die Helligkeit ist mit +1.7mag bis Ende November eher unscheinbar. . Trotz seiner täglichen Entfernung aus der Sonnennähe wandert er in südliche Richtung, und das gleicht sich in etwa gegenseitig aus, was die Sichtbedingungen angeht.

Er hat seine Glanzzeit in diesem Jahrhundert noch vor sich. Bis August 2003 müssen wir uns noch gedulden, bis es soweit ist.

Jupiter:

Seine Helligkeit steigert sich im Laufe des Novembers von -2.1mag auf -2.3mag. Seine Opposition steht unmittelbar bevor, und er bewegt sich rückläufig gen Westen im Zeitraumr vom 4.12.2002 bis 4. April 2003

Saturn:

Der dicke Ringplanet ist im November lohnendes Objekt der ganzen Nacht und ist nahe des goldenen Tores der Ekliptik zu finden. Er strahlt mit -0,5mag vom Firmament und zeigt uns ein 20" großes Planetenscheibchen im Fernrohr. Er bewegt sich rückläufig etwas nördlich der Hyaden im Stier.

Kometen :

Shooting-Star C/2002 04 Hoenig ist im November am Morgenhimmel beobachtbar, doch seine Helligkeit nimmt stetig ab und liegt zum Monatsende bei etwa 11.5mag.

Die Leoniden - the last Chance so far!

Wir bekommen nach etwa 4 Jahren reger Leoniden-Sternschnuppen-Aktivität nun in Mitteleuropa den Logenplatz zur diesjährigen Beobachtung. Das Maximum wird in der Nacht vom 18. auf den 19. November erwartet. Etwa für 5 Uhr MEZ wird das Maximum erwartet, wenn der Radiant hoch über unseren Köpfen steht.

Sollten die Wetterbedingungen passen, wird in jedem Fall der zunehmende Mond gewaltig die Beobachtungen stören. Ab Mitternacht bis in die Morgenstunden wird die Häufigkeit der Leuchterscheinungen auf etwa 1000 pro Stunde geschätzt, und das bei einer Helligkeit von ca. 6.5mag.

In den folgenden Jahren wird der Staubstreifen des Leoniden-verursachenden Kometen 55P/Tempel-Tuttle nicht mehr nahe an der Erde vorbeiführen. Wahrscheinlich gilt dies für das verbleibende Jahrhundert.

Die LeonideNNacht ist ausgerechnet wenige Stunden vor meiner Reise zur Sonnenfinsternis nach Südafrika. Vielleicht werde ich eine Kamera ab 01.00 Uhr aufstellen und diese auf Langzeitbelichtung in Richtung des Sternbildes Löwen fixieren. Meine letzte fotographische Tat auf dem europäischen Kontinent!

Doch noch ein Ereignis fällt ausgerechnet in die Zeit während des Südafrika-Fluges, und das ist die Halbschattenfinsternis des Mondes am 20. November 2002.Zu diesem Ereignis gibt es hier eine Extra-Seite.

Ich wünsche allen Beobachtern very essential clear skies und mir einen guten Flug!

CU under the black sun...