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Residence Grand Air

 

Status: Derzeit ungenutztes Krankenhaus

 

Vandalismus 2/5 Zerfall 0.5/5 Motive und Detailfülle 4/5 Risiken und Nebenwirkungen 0/5 Spannung 4/5 Gesamterlebnis 3/5

Meine Erlebnis-Bewertung :1= Zustand überhaupt nicht ausgeprägt, 5= Zustand ausgesprochen ausgeprägt


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Die Seitenstraße führte durch eine abgelegene Region in Hanglage. Niemand wohnte hier oben. Bis plötzlich aus dem Nichts ein gewaltiger Gebäudekomplex auftauchte, der nicht den Eindruck erweckte, verlassen zu sein. Die Fassade machte einen gepflegten, ordentlichen Eindruck. Doch die Parkplätze entlang der schmalen Straße waren leer. Hier wurde schon seit Jahren nicht mehr therapiert, und auch die Ärztewohnungen waren verriegelt.

Dies war, im Anbetracht der gut hundertjährigen Heilungs-Tradition dieses Ortes kaum fassbar. Trotzdem kam es schon kurz nach der Schließung zu Vandalismus, der nicht hätte sein müssen. Die abgeschiedene Lage ließ erahnen, dass die völlige Zerstörung der Anlage nur noch eine Frage von wenigen Wochen sein konnte. Die Eigentümer wendeten dies ab durch eine sehr drastische Maßnahme und verwandelten das ganze Anwesen in eine uneinnehmbare Festung.

Die Erkundung gestaltete sich sehr spannend, obwohl der Großteil der Einrichtung ausgeräumt wurde. Doch es sah so aus, als wäre das erst vor 14 Tagen geschehen. Die vielen Desinfektionsautomaten enthielten sogar noch Flüssigkeit. Krankenakten von über 10 Jahren enthielten allerlei Behandlungsdetails. Auch einige Fotos ehemaliger Patienten lagen in einem Zimmer.

Der gute Gesamtzustand der Anlage ließ eine jederzeitige, erneute Nutzung durchaus sinnvoll erscheinen. Witterungsbedingte Schäden konnten wir kaum feststellen. Als wir ankamen, lagen gut 20 cm Schnee vor Ort, obwohl es im Flachland bereits vollständig abgetaut war. Innerhalb weniger Minuten lag plötzlich die ganze Umgebung in dichtem Nebel, der bei der Abreise größtenteils wieder verschwunden war. Es muss erholsam gewesen sein, von der Cafe-Terrasse das Landschaftspanorama genossen zu haben. Doch war es die Abgeschiedenheit, die dem Haus zum Verhängnis wurde? Oder der weite Weg, den ein Ärzteteam im Notfall zurücklegen musste? Werden wieder Patienten einkehren?

Fragen über Fragen, die wir uns bei der Rückfahrt stellten.

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